Oracabessa Bay Fish Sanctuary, Oracabessa

Das Fischschutzgebiet in der Oracabessa-Bucht wurde 2010 eingerichtet, um das marine Ökosystem von Oracabessa zu schützen. Seine Aufgabe ist es, die biologische Vielfalt in der Oracabessa-Bucht zu erhöhen, um die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinschaft zu verbessern. Durch Investitionen der Oracabessa Foundation, von Seacology und der GEF hat das Fischschutzgebiet Meeresschildkröten und Tausende neuer Korallen in der Oracabessa-Bucht wieder angesiedelt. Im Fischschutzgebiet der Oracabessa-Bucht befinden sich mehrere Riffe, Mangroven und Strände, darunter der James Bond Beach. Das Golden Clouds Riff ist eines der größten in der Oracabessa Bay und ein beliebtes Tauchziel aufgrund seiner vielfältigen Riffstruktur, des lebhaften Meereslebens und der Nähe zum Cayman Trough.

Oracabessa blickt auf eine lange Geschichte als jamaikanisches Fischerdorf zurück, wobei die Oracabessa Bay das Herzstück dieser Aktivität ist. Die Oracabessa-Bucht ist ein reichhaltiges Ökosystem mit einer Vielzahl von Lebensräumen, darunter Korallenriffe und Mangroven, sowie zahlreichen Mündungsgebieten, die einer Vielzahl von Meereslebewesen als Aufwuchsgebiet dienen. Aus Sorge um die langfristige Gesundheit der Bucht hat eine lokale Gruppe, die Oracabessa Foundation, erreicht, dass die Bucht zu einem offiziellen Fischschutzgebiet erklärt wurde.

Die nördliche Grenze des Oracabessa Bay Fish Sanctuary befindet sich am Rande des Cayman Trough mit Wänden, die bei 60 Fuß beginnen und auf über 150 Fuß abfallen. Diese Wände sind mit einer großen Vielfalt an Hart- und Weichkorallen bedeckt. Am Rande dieses Grabens findet man wunderschöne Elefantenohr-, Korb-, Röhren- und Seilschwämme in Rot-, Rosa-, Gelb- und Orangetönen sowie riesige Bäume aus schwarzen Korallen und Gorgonien. Die Wände enthalten viele Überhänge und Vorsprünge und sind die Heimat von Hummern, Königskrabben, grünen und gefleckten Muränen und einer Vielzahl anderer Meeresbewohner. Jenseits der Grenzen des Fischschutzgebiets fällt der Cayman Trough bis in eine Tiefe von über 25.000 Fuß ab und ist bekannt für Tiefsee-Sportfischerei, darunter Marlin und Thunfisch.

Im Jahr 2010 rief das Fischschutzgebiet das Meeresschildkrötenprojekt Oracabessa Bay ins Leben, das die vom Aussterben bedrohten Echten Karettschildkröten am Strand der Oracabessa Bay und in der Umgebung überwacht und schützt. Dank des Erfolgs des Projekts werden inzwischen jedes Jahr über 100 Nester und 16 000 Jungtiere registriert. Besucher des "Turtle"-Strandes können Zeuge einer Nestbefreiung werden, bei der die Schildkröten zu einem Zeitpunkt aus dem Nest befreit werden, an dem der Prozentsatz der Eier, die schlüpfen und das Meer erreichen, maximiert wird. Wenn einer der Aufseher des Fischschutzgebiets das Nest vorsichtig freilässt, können die Besucher sehen, wie sich die Jungtiere ins Meer stürzen, und die Zahl der überlebenden Schildkröten erhöht sich erheblich, da Raubtiere wie Vögel und Krebse davon abgehalten werden, die Jungtiere anzugreifen.

Im Jahr 2012 startete das Oracabessa Bay Fish Sanctuary sein Korallenvermehrungsprojekt mit Unterstützung des Global Environment Facility Small Grants Program. Ziel dieses Projekts ist die Vermehrung von 2.000 einzelnen Staghorn-Korallen und deren Auspflanzung in den Riffen der Bucht durch Korallenanbau. Der als Coral Gardening bekannte Prozess besteht aus dem Sammeln von Korallenbiomasse, in der Regel durch das Abbrechen von Fragmenten, der Aufzucht von Fragmenten in einer Aufzuchtstation und dem Auspflanzen der aufgezogenen Korallen in Riffe. Mit dem Korallenvermehrungsprojekt soll nicht nur das Dickicht der Hirschhornkorallen auf den Riffen wiederhergestellt werden, was die Gesundheit des Riffs verbessert und den Fischen den benötigten Lebensraum bietet, sondern es werden auch ehemalige einheimische Fischer zu Korallengärtnern umgeschult, was ihnen wertvolle Fähigkeiten und dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeiten verschafft.