Sōgen-ji, Naha

Sōgen-ji war ein buddhistischer Tempel und königliches Mausoleum des Ryūkyū-Königreichs in Naha, Okinawa. Er wurde während der Herrschaft von König Shō Shin erbaut und 1945 in der Schlacht um Okinawa zerstört.

Im Jahr 1496 wurden im Tempel Gedenktafeln mit den Namen der Könige des Ryūkyū-Königreichs angebracht, wodurch der Tempel zu einem königlichen Mausoleum wurde. Jeder, der das Gelände des Tempels betrat, einschließlich des Königs selbst, musste aus Respekt vor den früheren Herrschern absteigen und den Tempel zu Fuß betreten. Zu dieser Zeit wurde auch das Tempelgelände erweitert, indem die massiven Steintore und Mauern errichtet wurden, die heute noch erhalten sind. Obwohl diese königlichen Gedenktafeln noch viele Jahrhunderte lang im Sōgen-ji aufbewahrt wurden, wurden die königlichen Überreste ab 1521 im Tamaudun-Mausoleum beigesetzt, das in diesem Jahr unweit der Burg Shuri fertiggestellt wurde.

In den frühen Jahren wurden hier die Geistertafeln von drei Königen aufgestellt: Shō Shoku, Vater von König Shō En; Shō Kyū, Vater von König Shō Hō; und Shō I, Vater von König Shō Nei. Im Jahr 1699 wurden die Geistertafeln von Shō Shoku und Shō Kyū in den Tennō-ji und die von Shō I in den Tenkai-ji überführt.

Alle Tempelgebäude wurden 1945 in der Schlacht um Okinawa zerstört; nur die Steinmauern und -tore, Fundamente und Stufen sowie einige Tafeln und Stelen blieben erhalten. Von zwei Steintafeln, die vor den Toren aufgestellt wurden, um die Besucher zu warnen, abzusteigen, ist heute noch eine erhalten. Die Anlage ist heute ein öffentlicher Park.