Schagan

Der Chagan-See liegt in der Steppe Ostkasachstans und bietet eine einzigartige Geschichte, die ihn von anderen Seen unterscheidet. Entstanden ist der See durch einen unterirdischen Kernwaffentest, der am 15. Januar 1965 von der Sowjetunion durchgeführt wurde. Dieser Test war Teil des sowjetischen Atomprogramms und zielte darauf ab, die Möglichkeit der friedlichen Nutzung von Kernexplosionen zu erforschen, beispielsweise für die Schaffung von Wasserreservoirs oder Kanälen – ein Konzept, das als "Nukleare Sprengung für den nationalen Wirtschaftsaufbau" bekannt wurde.

Der Krater, der durch die Explosion entstand, füllte sich schnell mit Wasser und bildete den Chagan-See, der auch als "Atomsee" bekannt ist. Mit einem Durchmesser von etwa 400 Metern und einer Tiefe von rund 100 Metern ist der See ein beeindruckendes Zeugnis der Kraft nuklearer Technologie. Trotz seiner kontroversen Entstehung hat sich das Gebiet um den See zu einem Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten entwickelt.

Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte und der damit verbundenen Strahlung ist der See jedoch kein typisches Touristenziel. Der Chagan-See steht als Mahnmal für die nukleare Vergangenheit der Region und dient Wissenschaftlern als Forschungsobjekt für die Langzeitfolgen radioaktiver Kontamination.