Forest Cemetery, Riga

Der Waldfriedhof ist ein 85 Hektar großer Friedhof im nordwestlichen Teil der lettischen Hauptstadt Riga, zwischen den Stadtteilen Mežaparks und Čiekurkalns. Formal ist der Friedhof unterteilt in den 1. Waldfriedhof, mit Eingang von der Aizsaules-Straße, und den 2.

Im Jahr 1904 baten die deutschen lutherischen Gemeinden in Riga den Stadtrat von Riga um die Zuteilung eines Grundstücks für einen Friedhof im Stadtteil Mežaparks. Er sollte ein neuer großer Friedhof werden, nachdem der Große Friedhof, der 1773 in Riga angelegt wurde, sein Potenzial ausgeschöpft hatte. Der prominente baltisch-deutsche Landschaftsarchitekt Georg Kuphaldt war Autor des 1908 vorgelegten ursprünglichen Bauprojekts, das als Park mit einer zentralen Via funeralis, mit vielen kleinen und seitlichen Wegen entlang der Gräber mit niedrigen Zäunen und kleinen Denkmälern hätte erscheinen sollen. Der Waldfriedhof wurde am 29. Juli 1910 aufgrund eines Beschlusses der 3. Reichsduma eingerichtet und am 19. Juni 1913 eingeweiht.

Alle Beerdigungszeremonien fanden in einem Gebäude statt, das 1913 nach Plänen des deutsch-baltischen Architekten Wilhelm Neumann errichtet wurde.

Während des Ersten Weltkriegs, als die Front 1916 immer näher an Riga heranrückte, wurden auf dem Waldfriedhof viele gefallene lettische Schützen aufgenommen. Nach einer langen Debatte mit den örtlichen Gemeinden genehmigte die Reichsduma den Bau eines Soldatenfriedhofs auf dem vom Waldfriedhof übertragenen Gelände, der später Brüderfriedhof genannt wurde.

Auf dem Waldfriedhof befinden sich viele skulpturale Denkmäler und Grabsteine, die von namhaften Bildhauern geschaffen wurden. Viele bekannte lettische Politiker, Militärs und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind auf dem Waldfriedhof begraben.