Tell Jisr

Tell Jisr, Tell el-Jisr oder Tell ej-Jisr ist ein Hügel und eine archäologische Stätte 1,5 km nordwestlich von Joub Jannine im Beqaa-Tal im Libanon.

Sie wurde 1965-1966 von Lorraine Copeland und Peter Wescombe entdeckt, aber der Umfang und die Ausdehnung des Fundes wurden nicht vollständig bestimmt. Es wird vermutet, dass sie von fruchtbarem Ackerland umgeben war, das sich für den Anbau von Feldfrüchten eignete, und dass es sich wahrscheinlich um einen Flussübergang handelte, der am Ostufer des Litani lag. Henri Fleisch und M. Tallon sammelten eine große Menge an Material, das heute im Museum für libanesische Vorgeschichte der Universität Saint Joseph aufbewahrt wird. Es handelt sich um schwere Feuersteinwerkzeuge, die vermutlich für die Abholzung von Wäldern verwendet wurden, darunter trapezförmige Äxte, Hackmesser, verschiedene Schaber, darunter fortschrittliche Fächerschaber, segmentierte Sichelklingen mit feiner Verzahnung und einige Obsidiane. Die Bandbreite der gefundenen Keramik umfasste Stein- und Basaltschalen sowie Gefäße, die von grober Weißer Ware bis zu feinen, brünierten und verzierten Scherben reichten. Es wurde ein breites Spektrum an Gefäßformen gefunden, von denen einige rot oder cremefarben gewaschen waren. Das Material zeigt eine etablierte neolithische Siedlung mit vielen Ähnlichkeiten zu Byblos und den Stätten im unteren Jordantal, die bis in die Bronzezeit hinein florierten. Der Tell ist auch der Fundort eines Keramikfragments, das als McClelland Sherd, Tell Jisr Sherd oder El-Jisr Sherd bezeichnet wird und Einritzungen zeigt, die vermutlich die älteste bisher entdeckte alphabetische Schrift darstellen.