St. Nicholas Church

Die St.-Nikolaus-Kirche ist eine orthodoxe Kirche in Semeliškės, Litauen, die 1895 erbaut wurde.

Nach der Niederschlagung des Januaraufstands finanzierte die zaristische Regierung den Bau von einem Dutzend orthodoxer Kirchen in der Region Vilnius, um die russische Herrschaft in diesem Land zu unterstreichen. Die orthodoxen Bauern aus dem Dorf Semeliškės baten die orthodoxe Diözese Vilnius, auch in ihrem Dorf eine Kirche zu errichten; sie erhielten jedoch aufgrund der geringen Größe des Dorfes eine negative Antwort. Nach 1890 erklärte sich jedoch ein Adliger aus Trakai, Alexey Peiker, bereit, den Bau einer orthodoxen Kirche in Semeliškės finanziell zu unterstützen. Die Kirche wurde im Jahr 1895 fertiggestellt. Sie befand sich neben dem Hauptplatz des Dorfes, dem prestigeträchtigsten der möglichen Standorte. Das Gebäude wurde am 16. März 1896 eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt bestand die orthodoxe Gemeinde von Semeliškės aus etwa 500 Personen. Diese Zahl wuchs später auf 765 im Jahr 1909.

Die Kirche wurde, wie viele andere in Litauen, 1915 geschlossen, als der Pfarrer gezwungen war, als Kaplan in die russische Armee einzutreten. Erst 1923 kamen neue orthodoxe Geistliche nach Semeliškės, die vom neuen orthodoxen Metropoliten von Vilnius, Elevferiy, geschickt wurden. Die Kirche stellte ihre Tätigkeit 1939 wieder ein. Nach dem Krieg begann die Zahl der orthodoxen Christen in Semeliškės allmählich zu sinken. Obwohl die Kirche 1947 bei der sowjetischen Regierung als bestehende Gemeinde registriert wurde, wurde sie 1954 wegen der geringen Zahl der Gemeindemitglieder wieder geschlossen. Bis heute werden die Gottesdienste in Semeliškės nur während der großen orthodoxen Feste abgehalten.