Lameschmillen, Düdelingen
Fakten und Informationen
Die Lameschmühle, auch bekannt als Bergemer Mühle, liegt auf halber Strecke zwischen Bergem und Noertzange, am Zusammenfluss von Alzette und Mess. Sie ist eine von drei Wassermühlen in Luxemburg mit demselben Namen. Sie markiert die südliche Grenze des Dumontshaff-Projekts am Dumontshaff/Dumontshof, durch das ein Abschnitt der oberen Alzette in ein Naturschutzgebiet umgewandelt wurde. Das Gebiet ist reich an Wildtieren, insbesondere an Wasservögeln.
Mindestens seit dem zwölften Jahrhundert steht an dieser Stelle eine Mühle, die damals zusammen mit Esch, Mittendal und Bergem zum Kirchspiel Schifflange gehörte. Die bestehenden Gebäude stammen aus dem 17. 18. und 19. Jahrhundert, mit weiteren Umbauten im 20. und 21.
Irgendwann muss die Familie Lamesch oder Lamers die Mühle betrieben haben, was zu ihrem Namen führte, aber das kann nicht später als im siebzehnten Jahrhundert gewesen sein, denn in den fortlaufenden Aufzeichnungen von 1700 wird die Beteiligung dieser Familie nicht erwähnt.
1530: Johanna de Mercy baute das Wasserschloss Mittendal in Bergem, zu dem die Rechte an der Lamescher Mühle gehörten.
1664: Ein Stein mit dieser Jahreszahl wurde in der Mühlenhütte gefunden.
1700: Marie-Marguerite Bosch und Ludwina Petronella Bosch, Töchter von Florent de Bosch und Marguérite de Vigneul, vermieten Lameschmühle an Jean Eydt und Marguerite Berchem.
1712: Pachtvertrag unterzeichnet von Ludwina Petronella de Bosch zugunsten von Paul Schweich, dem Ehemann ihrer Tochter Ludwina Petronella Eydt. Daraus lässt sich schließen, dass Jean Eydt der zweite Ehemann von Ludwina Petronella de Bosch war.
1719: Paul Schweich heiratet Johanna Nicholas, was bedeutet, dass Ludwina Petronella Eydt inzwischen gestorben ist.
1723: Paul Schweich heiratet Catherine Calmes.
1731: Marie-Marguerite de Stassin vermietet Lameschmühle an Nicolas Kribs von Huncherange.
1743: Wilhelm Franck von der Lamescher Mühle heiratet Anna Helena Reuter von Altwies.
1759: Ludovine Petronilla du Bost, Gräfin von Chanclos verpachtet die Mühle an Theodore Franck, Sohn von Guillaume Franck und Madeleine Krips.
1765: Anna Franck von der Lameschmühle heiratet Nicholas Zeller von Budersberg.
1766: Im Grundbuch der Kaiserin Maria Theresia wird Theodore Franck als Müller geführt.
1768: Errichtung eines Stallgebäudes.
1776: Ein Türsturz dieses Datums, der im Haus des Müllers gefunden wurde und die Inschrift T. FA - 17 ihs 76 O. C.? trägt. Zu diesem Zeitpunkt war die Mühle bereits im Besitz der Familie Franck.
1777: In der Ferraris-Karte wird die Mühle als Lammeischer Mühlen bezeichnet. Die heutige rechtwinklige Anordnung der Gebäude ist deutlich erkennbar, wenn auch noch als separate Gebäude.
1820: Bastien Klensch von Bergem und Krips von der Udinger Mühle verklagen den Müller Michel Franck, Sohn von Theodore Franck, weil Franck den Pegel seines Wasserrads und die Tiefe des Mühlgrabens erhöht hatte. Es wurde beschlossen, dass der Mühlgraben auf seiner gesamten Länge um 47 Zoll abgesenkt werden muss. Im Mühlgraben muss eine Schleuse eingebaut werden. Diese muss mindestens einen ganzen Tag lang geöffnet sein, um den Nebenstrom zu reinigen, und aus anderen festgelegten Gründen. Es war verboten, den Lauf oder die Schleuse zu verstopfen. Am ersten Sonntag im Januar, April, Juli und Oktober müssen alle Schleusen ganztägig geöffnet sein. Im September müssen der Mühlgraben und der Kanal gründlich gereinigt werden.
1824: Das Grundbuch nennt die Witwe von Michel Franck als Eigentümerin.
1876: Bau eines neuen Mühlengebäudes mit einer darunter liegenden Turbine.
1904: Der Besitzer war Peter Müller.
1922: Gustav Wilhelm und seine Frau Josephine Scheltgen ersteigern die Mühle am 15. Februar aus dem Nachlass von Peter Müller. Wilhelm erinnerte sich, dass er an seinem ersten Abend in der Mühle, nachdem er sie in Besitz genommen hatte, laut schrie, um seine Freude auszudrücken, da er wusste, dass alles um ihn herum sein Land war und niemand in Hörweite. Josephines Schwester Elise und ihr Mann, Theodore Diederich, lebten ebenfalls auf dem Grundstück. Sie nannten ihren Sohn Gustav nach seinem Onkel, der zu gegebener Zeit die Mühle erbte. Bau eines neuen Wohnhauses zwischen dem Stall und dem Müllerhäuschen; Anbau eines Türmchens mit den Initialen GW-1922-JS.
1940: Die Mühle wird vorübergehend von der deutschen Armee übernommen. Die von den Familien Wilhelm und Diederich versteckten Vorräte wurden nicht entdeckt. Eines der vier Zugpferde der Mühle wurde beschlagnahmt.
1960: Die Weizenvermahlung wird eingestellt, die Futtermittelvermahlung wird fortgesetzt.
1961: Gustave Diederich verkauft Lameschmillen an Paul Brockmeyer und Marianne Bauler
1970: Der Mühlenbetrieb wurde eingestellt, als die Brockmeyers sich auf die gewerbliche Nutzung von Stallungen verlegten. In den Jahren 1973, 1981 und 1990 erwarben sie weitere angrenzende Grundstücke. Der gesamte Besitz wurde in zwei Teile aufgeteilt - die Stallungen und die Domaine.
2004: Die Mühle, das Landhaus und das Eckgebäude mit Türmchen wurden zu einem einzigen Wohnhaus zusammengelegt. Die Fassade des Cottage-Gebäudes wurde so verändert, dass sie nun eine Eingangstür und zwei große Fenster im Erdgeschoss sowie ein Giebelfenster darüber aufweist.
2016: Die Familie Biddinger verkauft die Reitschule.
Quellen:- Die Mühlen des Luxemburger Landes von Émile Erpelding, 1981, veröffentlicht von der St.-Paulus-Druckerei Luxemburg Bureau Cadastral, Luxemburg Lokale Inschriften Mündliche Erinnerungen von Gustave Diederich
Düdelingen
Lameschmillen – beliebt in der gegend (entfernung vom objekt)
In der Nähe befinden sich unter anderem Attraktionen wie: National Resistance Museum, Bettembourg Castle, Tétange, Mont St. Jean.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin?
Busse
- Bergem, Naerzengerstrooss • Linien: 307 (9 Min. Fußweg)
- Noertzange, Lohrwies • Linien: 307, 308 (12 Min. Fußweg)
Bahn
- Noertzange (13 Min. Fußweg)