Graciosa fortress

Die Festung Graciosa wurde 1489 von den Portugiesen an der Küste Marokkos errichtet. Sie wurde auf einer kleinen Flussinsel errichtet, etwa drei Meilen vom Meer entfernt, an der Mündung des Flusses Lucus in den Fluss el-Mekhazen, einige Kilometer landeinwärts vom heutigen Larache. Die Insel war den Portugiesen von Abu Zakariya Muhammad al-Saih al-Mahdi im Anschluss an die portugiesische Eroberung von Arzila vertraglich überlassen worden.

Die Festung wurde ab Februar 1489 von Gaspar Jusarte erbaut. Im Mai erreichte eine zweite Flotte unter der Führung von D. Pedro de Castelo Branco die Insel, und Diogo Fernandes de Almeida wurde zum Gouverneur ernannt.

Abu Zakariya Muhammad al-Saih al-Mahdi griff die Insel an, um die Portugiesen zu vertreiben. Nachdem die Marokkaner den Fluss mit Bäumen blockiert hatten, mussten die Portugiesen in der Festung Graciosa kapitulieren. Mit dem Vertrag von Xamez, der am 27. August 1489 unterzeichnet wurde, räumten sie die Insel. Die Portugiesen konnten sich also nicht lange in Graciosa halten, und die Marokkaner gründeten bald darauf Larache an der Flussmündung.

Insgesamt haben die Portugiesen nachweislich sechs marokkanische Städte erobert und sechs eigenständige Festungen an der marokkanischen Atlantikküste zwischen dem Fluss Loukos im Norden und dem Fluss Sous im Süden errichtet. Vier dieser eigenständigen Festungen waren nur von kurzer Dauer: Graciosa, São João da Mamora, Castelo Real von Mogador und Aguz. Zwei von ihnen sollten zu dauerhaften städtischen Siedlungen werden: Santa Cruz do Cabo de Gué und Mazagan, gegründet 1514-17. Die Portugiesen mussten die meisten ihrer Siedlungen zwischen 1541 und 1550 aufgeben, konnten aber Ceuta, Tanger und Mazagan behalten.