Tan-Tan Moussem, Tan-Tan

Das Tan-Tan Moussem ist ein jährliches Treffen von mehr als dreißig Stämmen aus Südmarokko und anderen Teilen Nordwestafrikas in Tan-Tan, einer Stadt im Südwesten Marokkos. In der traditionellen Berberkultur ist ein Moussem "eine Art Jahresmarkt mit wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Funktionen".

Dieses besondere Treffen wurde 1963 zum ersten Mal veranstaltet, um "lokale Traditionen zu fördern und einen Ort des Austauschs, der Begegnung und des Feierns zu schaffen". Sie soll mit Mohamed Laghdaf in Verbindung gebracht werden, einem saharauischen Führer, der jahrzehntelang gegen die französischen und spanischen Kolonisatoren kämpfte, 1960 starb und in der Nähe von Tan-Tan begraben wurde. Das Treffen wurde 1979 von den Behörden aus Sicherheitsgründen verboten, wurde aber 2004 mit Hilfe der UNESCO und des marokkanischen Tourismusministeriums wiederbelebt. Ursprünglich fand es im Mai statt, heute wird es jedes Jahr im Dezember abgehalten.

Die Nomadenstämme reisen aus der gesamten Sahara zum Moussem an und bilden damit die größte Zusammenkunft von Nomadenstämmen in Nordafrika. Rund 800 Zelte werden aufgestellt, um sie zu beherbergen, wobei einige für Sonderausstellungen über das traditionelle Leben der Berberstämme genutzt werden.

Auf dem Treffen finden eine Vielzahl von Aktivitäten statt. Es ist "eine Gelegenheit für die Stämme, mit Gesang und Tanz Kontakte zu knüpfen, Geschichten auszutauschen, ihr Wissen über Heilkräuter weiterzugeben, an Pferderennen teilzunehmen und ernsthaft mit Kamelen zu handeln" und "Lebensmittel und andere Produkte zu kaufen, zu verkaufen und auszutauschen, Wettbewerbe in der Kamel- und Pferdezucht zu organisieren und Hochzeiten zu feiern". Darüber hinaus umfasst das Fest "eine Reihe kultureller Ausdrucksformen wie musikalische Darbietungen, volkstümliche Gesänge, Spiele, Gedichtwettbewerbe und andere mündliche Hassanie-Traditionen". Zu diesem Moussem gehört auch die Fantasia, eine choreografierte Nachstellung eines Kavallerieangriffs durch Berberstämme, die ihre Gewehre in die Luft heben und einen Kriegsschrei ausstoßen.