Mumien von Guanajuato, Guanajuato

Die Mumien von Guanajuato sind eine der makabersten und zugleich faszinierendsten Sehenswürdigkeiten in Mexiko. Gelegen in der Stadt Guanajuato, einem UNESCO-Welterbe, zieht dieses Museum Besucher aus aller Welt an, die einen Blick auf die natürlich konservierten Überreste werfen möchten, die auf einzigartige Weise von der Vergangenheit erzählen.

Das Museum, bekannt als "El Museo de las Momias", beherbergt eine Sammlung von über hundert Mumien, die zwischen 1865 und 1958 exhumiert wurden. Die Körper wurden auf natürliche Weise durch das trockene Klima in der Region und die mineralreichen Böden des lokalen Friedhofs mumifiziert. Viele der Mumien sind in erstaunlich gutem Zustand, wodurch Kleidung und Gesichtszüge deutlich erkennbar sind.

Die Geschichte der Mumien von Guanajuato beginnt mit einer lokalen Bestattungssteuer, die von den Angehörigen der Verstorbenen erhoben wurde. Wurde diese Gebühr nicht entrichtet, wurden die Körper ausgegraben, was zur Entdeckung der natürlichen Mumifizierung führte. Die faszinierende Erscheinung der Mumien machte sie schnell zu einer Touristenattraktion, und im Jahr 1969 wurde das Museum offiziell eröffnet.

Das Museum selbst bietet eine etwas unheimliche Erfahrung, da die Besucher durch die Ausstellungsräume wandern und die Mumien in verschiedenen Posen und Ausdrücken betrachten können. Einige der Mumien sind bekannter als andere, wie die "kleinste Mumie der Welt", ein Fötus, der bei der mumifizierten Mutter gefunden wurde, oder die "schrecklichste Mumie", ein Mann, der anscheinend lebend begraben wurde.

Trotz der morbiden Natur der Ausstellung liefern die Mumien von Guanajuato wertvolle Einblicke in die Bräuche, Kleidung und Krankheiten der Menschen, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert in der Region lebten. Wissenschaftler und Historiker können durch die Untersuchung der Mumien viel über die Gesundheit und das Leben der damaligen Bevölkerung erfahren.