Xochitécatl

Xochitecatl ist eine faszinierende archäologische Stätte im zentralmexikanischen Bundesstaat Tlaxcala. Sie liegt nur wenige Kilometer südwestlich der modernen Stadt Tlaxcala de Xicohténcatl und zeugt von der langen Geschichte präkolumbischer Kulturen in dieser Region. Die Siedlung wurde bereits um 700 v. Chr. gegründet und erlebte insbesondere zwischen 400 und 200 v. Chr. eine Blütezeit.

Das Areal von Xochitecatl ist bekannt für seine einzigartigen pyramidenartigen Strukturen, die auf den Gipfeln von vier natürlichen Hügeln errichtet wurden. Die größte dieser Strukturen ist die Pyramide der Blumen, die sich durch ihre beeindruckenden Abmessungen und das weitläufige Plateau an der Spitze auszeichnet. Von hier aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf das benachbarte Tal und die angrenzende Schwesterstadt Cacaxtla, die für ihre gut erhaltenen Wandmalereien bekannt ist.

Interessant ist, dass Xochitecatl nicht kontinuierlich bewohnt war. Die Stätte wurde vielmehr für Zeremonien und religiöse Feste genutzt. Dies spiegelt sich in den zahlreichen rituellen Gegenständen und Opfergaben wider, die bei Ausgrabungen gefunden wurden. Darunter befinden sich Figuren aus Keramik, Obsidianwerkzeuge und Schmuck, die auf eine hoch entwickelte Handwerkskunst hinweisen.

Ein weiteres herausragendes Merkmal von Xochitecatl ist der Basaltkreis, ein mysteriöses Arrangement von Steinen, das möglicherweise astronomischen Zwecken diente. Die präzise Ausrichtung der Strukturen auf astronomische Phänomene zeigt das ausgeprägte Wissen der Erbauer über den Lauf der Gestirne.

Xochitecatl ist nicht nur ein Zeugnis der kulturellen und religiösen Praktiken der alten Völker Mexikos, sondern auch ein wichtiger Ort für das Verständnis der regionalen Machtverhältnisse in der präkolumbischen Zeit. Die Stätte bietet Einblicke in das komplexe Zusammenspiel zwischen verschiedenen Kulturen und ihren Einfluss auf die Entwicklung der Region.