Nyala

Der Tiefland-Nyala, oft einfach Nyala genannt, ist eine auffällige, spiralhornige Antilope, die in Südafrika und der Bale-Region in Äthiopien heimisch ist. Er wurde erstmals 1849 von George French Angas beschrieben. Diese Antilope gehört zur Familie der Bovidae und zur Gattung Tragelaphus.

Eine der faszinierendsten Eigenschaften der Nyalas ist ihr Geschlechtsdimorphismus, was bedeutet, dass Männchen und Weibchen unterschiedlich aussehen. Männchen tragen gelbspitzige Hörner und haben dunklere Felle im Vergleich zu den helleren Weibchen und Jungtieren. Diese Tiere sind hauptsächlich in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag aktiv und ernähren sich von einer Mischung aus Blättern, Früchten und Gräsern. Sie halten sich bevorzugt in der Nähe von Wasserlöchern und in dichten Wäldern auf und sind tendenziell sehr vorsichtig. Nyalas bilden typischerweise Herden von bis zu 10 Individuen.

Man findet Nyalas in Ländern wie Malawi, Mosambik, Südafrika, Sambia und Simbabwe. Sie wurden auch in Botswana und Namibia eingeführt und in Eswatini (ehemals Swasiland) wieder angesiedelt. Im Jahr 1999 lag ihre Population stabil bei etwa 32.000 Individuen. Allerdings sind sie durch Wilderei und Lebensraumverlust aufgrund menschlicher Aktivitäten bedroht.

Aus taxonomischer Sicht ist der wissenschaftliche Name des Nyala Tragelaphus angasii. Er ist das zweite Taxon, das sich vom tragelaphinen Stammbaum abzweigt und bildet sogar seine eigene monotypische Gattung, Nyala. Fossile und genetische Beweise deuten darauf hin, dass der Nyala seit Millionen von Jahren eine eigenständige Art ist.

Physisch sind Nyalas mittelgroße Antilopen mit Spiralhörnern und einzigartigen Markierungen. Die Männchen und Weibchen unterscheiden sich in Größe und Färbung. Verschiedene Studien haben bei Nyalas verschiedene Parasiten gefunden, darunter Helminthen und Blutparasiten. In Gefangenschaft wurden auch Krankheiten wie Myopathie und spongiforme Enzephalopathie dokumentiert.

Nyalas bevorzugen dichte Wälder und haben eine vielfältige Ernährung aus pflanzlichem Material. Sie paaren sich das ganze Jahr über, mit Höhepunkten im Frühling und Herbst. Nach einer Tragzeit von etwa sieben Monaten bringen die Weibchen typischerweise ein einzelnes Kalb zur Welt. Dank Naturschutzbemühungen sind die Nyala-Populationen in geschützten Gebieten stabil geblieben.