Fakten über: Hererotag
Der Herero-Tag ist eine jährliche Feierlichkeit der Herero in Namibia, die am 26. August in Okahandja stattfindet. Dieses Ereignis ehrt ihre verstorbenen Häuptlinge und ist eine Tradition seit 1923, als Häuptling Samuel Maharero neben seinen Vorfahren umgebettet wurde. Die Festlichkeiten erstrecken sich über drei Tage und beginnen am Sonntag, der dem 23. August am nächsten liegt.
Die Ursprünge des Herero-Tages gehen auf die Schlacht am Waterberg im Jahr 1904 zurück, bei der die Herero eine verheerende Niederlage erlitten und viele Menschen ihr Leben verloren. Häuptling Samuel Maharero floh nach Britisch-Betschuanaland und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1923 im Exil. Seine Umbettung in Okahandja markierte die Geburtsstunde des Herero-Tages und symbolisierte den Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft.
Die Veranstaltung umfasst eine Prozession zu den Gräbern der Herero-Häuptlinge, gefolgt von einem Gottesdienst. Die Teilnehmer tragen traditionelle Kleidung, wobei die Männer Militäruniformen und die Frauen auffällige Outfits mit charakteristischen „gehörnten Hüten“ tragen.
Interessanterweise fällt der 26. August auch mit dem Heldengedenktag in Namibia zusammen, der an den Beginn des namibischen Unabhängigkeitskampfes im Jahr 1966 erinnert. Dieses Datum wurde gewählt, um mit der Umbettung von Samuel Maharero zu korrespondieren und repräsentiert eine Mischung aus Nationalismus und Stärke. Dies ermöglicht es Regierungsbeamten hereroischer Abstammung, an beiden Zeremonien teilzunehmen.
Der Herero-Tag ist ein tief bedeutendes kulturelles und historisches Ereignis für die Herero-Gemeinschaft. Es dient als kraftvolle Erinnerung an ihre Widerstandsfähigkeit, Einheit und den fortwährenden Kampf um Anerkennung und Respekt.