Kawarau Gorge

Die Kawarau-Schlucht ist eine große Flussschlucht, die durch den Kawarau River in Central Otago auf der Südinsel Neuseelands entstanden ist. Die Städte Queenstown und Cromwell sind durch den State Highway 6 durch die Schlucht verbunden.

Die Schlucht beginnt etwa 30 Kilometer von Queenstown entfernt, in der Nähe der Weinbaugemeinde Gibbston und des großen Felsvorsprungs, der als Nevis Bluff bekannt ist. Sie setzt sich über etwa 25 Kilometer fort, bevor der Fluss in der Nähe der Siedlung Ripponvale in das obere Tal des Clutha River mündet.

Die erste historische Bedeutung der Kawarau-Schlucht war der Reiseweg zur Westküste der Südinsel. Eine natürliche Brücke, "Whatatorere", wo sich der Fluss auf 1,2 Meter verengt, war zunächst für die frühen Māori und dann für die Goldgräber wichtig, da dies der einzige Ort war, an dem die Flüsse Clutha und Kawarau ohne Boote überquert werden konnten. Die Māori machten sich auf den Weg zum Cardrona Valley, um Wanaka zu erreichen, und weiter zum Haast Pass, um Pounamu zu suchen.

In den 1860er Jahren war die Schlucht während des Otago-Goldrausches ein Ort reger Aktivität. Die erhaltenen Überreste mehrerer Bergarbeiterhütten sind oberhalb des Flussufers zu sehen. Das Roaring Meg Wasserkraftwerk und das Goldfields Mining Centre befinden sich in der Schlucht. Im Goldfields Mining Centre können Besucher selbst nach Gold wühlen.

Die Schlucht ist Schauplatz verschiedener Extremsportarten, darunter Bungy Jumping an der Kawarau Gorge Suspension Bridge und Wildwassersportarten wie Kajakfahren und Riverboarding.

Bei einem Unfall im Jahr 2004 ergossen sich zweihundert Liter Chlorwasserstoffsäure in die Schlucht; die Säure reinigte die Straße, verursachte aber keine Umweltschäden. Drei Soldaten der neuseeländischen Armee starben, als ihr Unimog während einer Übung im Jahr 2005 100 m tief in den Fluss stürzte.

Die Schlucht ist eines von nur zwei bekannten Gebieten, in denen der landesweit gefährdete Pilzrüssler Cerius otagensis gefunden wurde.