Oudekerksplein, Amsterdam

Der Oudekerksplein ist ein Platz im Zentrum von Amsterdam. Er ist nach der Kirche Oude Kerk aus dem 14. Jahrhundert benannt, die den Platz dominiert. Der Oudekerksplein liegt eingezwängt zwischen der Warmoesstraat und dem Oudezijds Voorburgwal. Vom Platz aus führt die Oudekerksbrug-Brücke über den Oudezijds Voorburgwal-Kanal und weiter in Richtung Osten durch die Oudekennissteeg- und Molensteeg-Gassen zum Oudezijds Achterburgwal und zum Zeedijk.

Ursprünglich war der Oudekerksplein ein Friedhof. Im Jahr 1655 wurde der Friedhof geräumt und an einen neuen Standort außerhalb der Stadtgrenzen verlegt, wodurch der heutige Platz entstand.

Der Oudekerksplein liegt im Herzen des Rotlichtviertels von De Wallen. Entlang des Platzes befinden sich etwa 35 Fenster, hinter denen Prostituierte ihre Dienste anbieten. Im Rahmen des sogenannten Projekts 1012 versucht die Amsterdamer Stadtverwaltung, die Zahl der Prostituierten am Oudekerksplein zu reduzieren. Die Stadt will alle Bordelle von dem Platz entfernen und durch Restaurants, Geschäfte, Künstlerateliers usw. ersetzen. Im Rahmen dieser Pläne würde auch das Cannabis-Café am Oudekerksplein geschlossen werden. Im März 2019 wurde bekannt, dass die Stadt ab Januar 2020 Führungen durch das Rotlichtviertel verbieten will. Berichten zufolge gibt es jede Woche über 1.000 solcher Führungen durch den Oudekerksplein.

Im Jahr 2007 wurde auf dem Platz eine Statue mit dem Titel "Belle" zu Ehren der Prostituierten der Welt aufgestellt. Auf der Gedenktafel an dieser Statue steht : "Respekt für Sexarbeiterinnen auf der ganzen Welt". In der Straße steht auch ein Bronzerelief, das eine Hand zeigt, die eine weibliche Brust streichelt. Die Skulptur wurde im Februar 1993 von einem anonymen Künstler in das Kopfsteinpflaster eingelassen.

Der niederländische Dokumentarfilm Rondom het Oudekerksplein von 1968 vermittelt einen Eindruck vom Leben im Rotlichtviertel in den 1960er Jahren.