Oog in Al, Utrecht

Oog in Al ist ein Wohngebiet im Westen der Stadt Utrecht in den Niederlanden. Der Amsterdam-Rhein-Kanal, der Merwede-Kanal und der Leidse Rijn-Kanal begrenzen das Gebiet und machen es zu einer künstlichen Insel in Form eines Dreiecks.

Ab dem 12. Jahrhundert war das Gebiet des heutigen Oog in Al Teil der "Trechter Weide", der Gemeindewiese der Stadt Utrecht. Die Wiese war in die "Hoge Weide" und die "Lage Weide" unterteilt, die durch einen Kanal, den Vletsloot, getrennt waren. Oog in Al wurde später auf dem Teil 'Hoge Weide' der Gemeindewiese errichtet.

Der Leidse Rijn wurde 1663-1664 als Wasserverkehrsverbindung zwischen Utrecht und Leiden gegraben. Der Utrechter Adlige Everard Meyster baute ein Wohnhaus in einer Kurve des neuen Kanals, von wo aus eine neue, von Bürgermeister Hendrik Moreelse geplante Stadterweiterung am besten zu sehen war. Aus diesem Grund nannte Meyster sein Anwesen "Oog in Al".

Als Ende des 19. Jahrhunderts der Merwede-Kanal gegraben wurde, veränderte sich die Umgebung der Siedlung grundlegend. Da der Kanal nur über eine begrenzte Anzahl von Brücken überquert werden konnte, stellte er ein Hindernis für die weitere Stadterweiterung im Gebiet Oog in Al dar. Dennoch erwarb die Stadt Utrecht 1918 das Gelände, um dort ein neues Wohngebiet zu errichten.

Die Architekten Berlage und Holsboer entwarfen den Plan für die Westerweiterung Utrechts, der auch das Wohngebiet Oog in Al vorsah. Angrenzend an den heutigen Park Oog in Al wurde 1921 eine erste Serie von 381 geräumigen Mittelklassewohnungen errichtet. Das Anwesen von Meyster blieb erhalten und beherbergt heute die öffentliche Bibliothek des Viertels.

Das Straßenmuster des südöstlichen Teils des heutigen Oog in Al spiegelt den ursprünglichen Entwurf von Berlage und Holsboer wider. In der Robert Schumannstraat, dem ältesten Teil des Viertels, befindet sich eine von Gerrit Rietveld entworfene Reihenhauszeile.