Albertine i politilægens venteværelse

"Albertine i politilægens venteværelse" ist ein berühmtes Gemälde des norwegischen Künstlers Christian Krohg. Dieses naturalistische Werk spielt in einem Wartezimmer eines Arztes und wird für seine mutige Auseinandersetzung mit sozialen Problemen, insbesondere dem Tabuthema der Sexualität, gefeiert. Zur Zeit seiner Entstehung sorgte es unter Krohgs Zeitgenossen für erhebliches Aufsehen. Das Gemälde, das lebensgroße Figuren darstellt, ist heute im Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design in Oslo ausgestellt.

In der Szene wird "Albertine" gezeigt, wie sie darauf wartet, einen Untersuchungsraum zu betreten. Sie ist schlicht gekleidet, im starken Gegensatz zu den aufwändigeren Outfits der anderen Frauen um sie herum. Dieser Kontrast hebt die gesellschaftlichen Normen und Zwänge der damaligen Zeit hervor. Interessanterweise verbrachte das Gemälde fast zwei Jahrzehnte in einer Hütte, bevor es verkauft und schließlich 1907 von der Nationalgalerie Norwegens erworben wurde.

Krohg beschränkte sich nicht nur auf dieses eine Gemälde. Er schuf mehrere Werke mit der Figur "Albertine", einer Näherin, die durch gesellschaftlichen Druck in die Prostitution gezwungen wird. Einige dieser verwandten Gemälde sind "Daggry" von 1880, "Sypiken" von 1881 und "Trett" von 1885, die alle ähnliche Themen behandeln. Krohg schrieb auch einen Roman mit dem Titel "Albertine" im Jahr 1886, der öffentliche Debatten auslöste und eine Rolle bei der Beendigung der öffentlichen Prostitution in Norwegen spielte.