Rjukan–Notodden Industrial Heritage Site, Rjukan

Das Industriekulturerbe Rjukan-Notodden ist eine Welterbestätte in der norwegischen Provinz Vestfold und Telemark, die zum Schutz der Industrielandschaft um den See Heddalsvatnet und das Tal Vestfjorddalen eingerichtet wurde. Im Mittelpunkt der Landschaft steht die von der Firma Norsk Hydro errichtete Anlage zur Herstellung von Kalksalpeterdünger aus Luftstickstoff nach dem Birkeland-Eyde-Verfahren. Zum Komplex gehören auch Wasserkraftwerke, Eisenbahnen, Übertragungsleitungen, Fabriken sowie Arbeiterunterkünfte und soziale Einrichtungen in den Städten Notodden und Rjukan.

Diese Stätte wurde am 19. Juni 2009 zusammen mit der Stätte des Industrieerbes Odda-Tyssedal in die vorläufige Welterbeliste aufgenommen. Am 5. Juli 2015 wurde sie unter den Kriterien II und IV mit der folgenden Beschreibung des außergewöhnlichen universellen Wertes in die Welterbeliste aufgenommen: Die Stätte liegt in einer dramatischen Landschaft mit Bergen, Wasserfällen und Flusstälern und umfasst Wasserkraftwerke, Übertragungsleitungen, Fabriken, Transportsysteme und Städte. Der Komplex wurde von der Norsk-Hydro Company errichtet, um Kunstdünger aus Luftstickstoff herzustellen. Er wurde gebaut, um den wachsenden Bedarf der westlichen Welt an landwirtschaftlicher Produktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu decken. In den Firmenstädten Rjukan und Notodden befinden sich Arbeiterunterkünfte und soziale Einrichtungen, die per Bahn und Fähre mit den Häfen verbunden sind, in denen der Dünger verladen wird. Der Standort Rjukan-Notodden weist eine außergewöhnliche Kombination von Industrieanlagen und Themen auf, die mit der Naturlandschaft verbunden sind. Er ist ein herausragendes Beispiel für eine neue globale Industrie zu Beginn des 20.