Operation Alphabet, Narvik

Die Operation Alphabet war eine am 24. Mai 1940 genehmigte Evakuierung der alliierten Truppen aus dem Hafen von Narvik in Nordnorwegen, die den Erfolg der Operation Weserübung und das Ende des alliierten Feldzugs in Norwegen während des Zweiten Weltkriegs markierte. Die Evakuierung wurde am 8. Juni abgeschlossen.

Anlass für die Evakuierung war der Angriff der Wehrmacht auf Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Frankreich im Frühjahr 1940, durch den die relative Bedeutung der deutschen Eisenerzversorgung und Skandinaviens zurückging. Einige Nächte nach der endgültigen militärischen Evakuierung wurden die Zivilisten der Stadt durch den britischen Unterleutnant Patrick Dalzel-Job gerettet. Entgegen dem Befehl organisierte er lokale Fischerboote, um die Bevölkerung kurz vor einem deutschen Vergeltungsbombardement zu evakuieren. Ein Großteil der Stadt wurde zerstört, aber nur vier Menschen wurden getötet. Die Königliche Marine wollte Dalzel-Job disziplinieren, konnte dies aber nicht tun, nachdem König Haakon VII. ihm das Ritterkreuz des St. Olav-Ordens verliehen hatte. Später im Krieg diente er zusammen mit Ian Fleming. In vielen Quellen wird Dalzel-Job als Inspiration für die Figur des James Bond genannt.

Die Evakuierung der alliierten Truppen aus Norwegen hatte zur Folge, dass die Position Schwedens und Finnlands gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland geschwächt wurde. Im Juni wurde ein Abkommen geschlossen, das zu umfangreichen Verlegungen von Wehrmachtssoldaten auf schwedischen Eisenbahnen führte - wahrscheinlich Schwedens wichtigster Bruch mit seiner Neutralitätspolitik zwischen den Kriegsparteien - und im August schloss Finnland ein Geheimabkommen, wonach Finnland über Deutschland Waffen erwerben und Deutschland Truppen per LKW durch den Norden Finnlands verlegen konnte. Nazideutschland und die Sowjetunion, die noch durch den Molotow-Ribbentrop-Pakt verbunden waren, hatten andere internationale Mächte vom Einfluss in Nordeuropa ausgeschlossen.