Fakten über: Nachtreiher
Der Nachtreiher (Nycticorax nycticorax), manchmal auch Schwarzkronennachtreiher oder einfach Nachtreiher in Eurasien genannt, ist ein mittelgroßer Vogel, der fast weltweit verbreitet ist, abgesehen von den kältesten Regionen und Australasien. Ausgewachsene Vögel sind leicht erkennbar an ihren schwarzen Kronen und Rücken, weißen oder grauen Körpern, auffallend roten Augen und kurzen gelben Beinen. Im Vergleich zu anderen Reihern besitzen sie einen kräftigeren Körperbau. Junge Vögel hingegen haben unauffälligere Federn und sind besonders in Brutkolonien sehr laut.
Diese Reiher leben in Süßwasser- und Salzwasser-Feuchtgebieten weltweit. Sie brüten in Kolonien und bauen ihre Nester aus Zweigen in Bäumen oder am Boden, wobei sie typischerweise zwischen drei und acht Eier legen. Abhängig von ihrem Lebensraum migrieren manche dieser Vögel, während andere das ganze Jahr über sesshaft bleiben. In Nordamerika ziehen sie im Winter nach Mexiko und in den Süden der USA. Vögel der Alten Welt migrieren nach tropischem Afrika und Südasien. Seit über hundert Jahren existiert interessanterweise eine Kolonie im National Zoo in Washington, D.C.
Beim Jagen sind Nachtreiher Meister der Tarnung. Sie verharren oft regungslos am Wasser und jagen hauptsächlich nachts nach Fischen, Krebstieren, Fröschen und sogar kleinen Säugetieren. Sie beherrschen die Technik des Köderfischens, bei der sie Objekte verwenden, um Fische anzulocken. Tagsüber ruhen sie lieber in Bäumen oder Büschen. Diese Reiher sind auch Wirte für verschiedene parasitäre Würmer, wobei die Infektionsraten je nach Region variieren.
Der Name „Nycticorax“ leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „Nachtkrähe“, was auf ihre nächtlichen Fütterungsgewohnheiten und krähenähnlichen Rufe hinweist. Auf den Falklandinseln werden sie liebevoll „Quark“ genannt, was ihren Ruf in mehreren Sprachen nachahmt. In Großbritannien sind Sichtungen des Nachtreihers selten, aber sowohl in früheren als auch in modernen Zeiten dokumentiert, mit Hinweisen darauf, dass sie dort sogar in freier Wildbahn gebrütet haben.