El Castillo de Huarmey

El Castillo de Huarmey ist ein pyramidenartiges Bauwerk an der Küste Perus in der Region Ancash nördlich von Lima. Der am besten untersuchte Teil des archäologischen Komplexes ist das Wari-Mausoleum, das in ungestörtem Zustand entdeckt wurde. Die 2013 in El Castillo de Huarmey gemachte Entdeckung eines königlichen Wari-Grabes mit 60 Individuen und drei Bestattungen von Elitefrauen legt die Notwendigkeit nahe, die Präsenz der Wari an der peruanischen Küste neu zu bewerten. Das 45 Hektar große Gebiet um das Grab ist seit Jahrzehnten das Ziel von Plünderern. Das Team gab der Stätte, die Beweise für das Wari-Reich liefert, einen Namen. El Castillo de Huarmey wurde 2013 über mehrere Monate hinweg im Geheimen ausgegraben, um Plünderungen zu verhindern.

Im Januar 2010 entdeckte das Team von Giersz mit Hilfe von Luftaufnahmen und geophysikalischen Messgeräten auf einem Bergrücken zwischen zwei anderen Pyramiden etwas, das wie ein unterirdisches Grab aussah. Der Bergrücken war lange Zeit ein Abladeplatz für Schutt für Grabräuber gewesen. Im September 2012 fand das Team einen steinernen Thronsaal. Darunter befand sich eine Kammer, die mit tonnenweise losem Gestein verfüllt war.

Die Grabkammer des königlichen Grabes wurde Anfang 2013 von einem peruanisch-polnischen Forschungsteam unter der Leitung von Milosz Giersz von der polnischen Universität Warschau und Co-Direktor Roberto Pimentel Nita entdeckt und von der National Geographic Society finanziert.

Das Grab enthielt 1.200 Artefakte, darunter goldene Ohrringe, Bronzeäxte, Schmuck aus Kupfer und Silber sowie Silberschalen. Das Grab enthielt 60 menschliche Körper, die in sitzender Position in Reihen beigesetzt und mit zerfallenden Textilien bekleidet waren. Drei Seitenkammern enthielten drei Leichen von königlichen Wari-Frauen, deren Körper von wertvollen Besitztümern begleitet wurden, darunter auch goldene Webwerkzeuge. Giersz sagte: "Es handelt sich um das erste ausgegrabene königlich-kaiserliche Grabmal der Wari." Der Reichtum dieses Mausoleums ist ein deutlicher Hinweis darauf, in welchem Umfang die Wari diesen Teil Nordperus kontrollierten. Giersz fand Beweise dafür, dass die königlichen Körper wiederholt aus den Grabkammern entfernt wurden, vermutlich für königliche Zurschaustellungen während der Wari-Ära, ein Hinweis auf königliche Ahnenverehrung.