Fakten über: Stańczyk während des Balls am Hofe der Königin Bona, als die Kunde vom Verlust von Smolensk eintrifft
„Stańczyk“ ist eines der bekanntesten Gemälde von Jan Matejko, das 1862 vollendet wurde. Es zeigt den Hofnarren Stańczyk, der während eines Balls am Hof von Königin Bona nachdenklich und ernst wirkt, unmittelbar nach dem Verlust von Smolensk. Dieses beeindruckende Werk befindet sich heute im Nationalmuseum in Warschau und zählt zu Matejkos Meisterwerken.
Das Gemälde zeichnet sich durch einen starken Kontrast zwischen Stańczyks ernster Miene und den lebhaften Festlichkeiten im Hintergrund aus. Stańczyk war eine bedeutende Figur der polnischen Renaissance, berühmt für seinen scharfsinnigen Witz und seine Intelligenz. Matejko verwendet dieses Bild, um Stańczyks tiefe Trauer über das unruhige Schicksal Polens, insbesondere den Verlust von Smolensk, zu symbolisieren.
Im Laufe seiner Karriere war Matejko stark von der Figur des Stańczyk inspiriert und stellte den Narren oft in verschiedenen Werken dar. „Stańczyk“ nimmt einen besonderen Platz in der polnischen Kultur- und Kunstgeschichte ein und wird als ikonische Darstellung des Narren anerkannt. Obwohl das Gemälde zunächst auf gemischte Reaktionen stieß, gewann es allmählich an Anerkennung und wurde schließlich 1924 vom Nationalmuseum in Warschau erworben.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gemälde von den Nazis entwendet, konnte jedoch später wiedergefunden werden. Mitte der 1950er Jahre gelangte es nach seiner Beschlagnahmung durch die Sowjetunion wieder nach Polen zurück. Die kraftvolle Komposition, der reiche Symbolismus und der historische Kontext des Gemäldes haben seinen Status als Schlüsselwerk in der Sammlung polnischer Gemälde vor 1914 gefestigt.
Matejkos Darstellung von Stańczyk spiegelt seine tiefe Faszination für die polnische Geschichte und seine künstlerische Interpretation bedeutender Ereignisse wider. Durch dieses Gemälde begann Matejko eine Serie von Werken, die die polnische Geschichte durch die Augen von Stańczyk erkundeten, und festigte damit das Erbe des Narren im kulturellen Gedächtnis Polens.