Sobibór Museum

Das Sobibór-Museum oder Museum des ehemaligen NS-Todeslagers Sobibór ist ein staatliches polnisches Museum, das an die Opfer und Gräueltaten des ehemaligen Vernichtungslagers Sobibor am Rande von Sobibór bei Lublin erinnert. Das nationalsozialistische Vernichtungslager wurde während des Zweiten Weltkriegs im besetzten Polen eingerichtet und war Teil des als Operation Reinhard bekannten Judenvernichtungsprogramms, das die tödlichste Phase des Holocaust in Polen darstellte. Das Lager stand unter der Leitung des SS-Sonderkommandos Sobibor, das anfangs von Franz Stangl befehligt wurde. Die Zahl der Juden aus Polen und anderen Ländern, die dort zwischen April 1942 und dem 14. Oktober 1943 vergast und verbrannt wurden, wird auf 250.000 geschätzt, möglicherweise auch auf mehr, einschließlich derer, die aus anderen vom Reich besetzten Ländern transportiert wurden.

Seit dem 1. Mai 2012 wird das Sobibór-Museum als Zweigstelle des Staatlichen Majdanek-Museums geführt, das sich der Geschichte und dem Gedenken an die Holocaust-Lager und Nebenlager des KL Lublin widmet. Ursprünglich war das Museum eine Außenstelle des 1981 gegründeten Bezirksmuseums im nahe gelegenen Włodawa. Von April 2011 bis Mai 2013 war das Museum wegen Geldmangels vorübergehend für die Öffentlichkeit geschlossen. Das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe hat das Museum nach seiner administrativen Umstrukturierung mit zusätzlichen Mitteln wiedereröffnet.

Zwischen 2007 und 2017 wurden an der Stätte archäologische und konservatorische Arbeiten durchgeführt, bei denen ehemals verschüttete Teile des Lagers und Tausende von Gegenständen der Opfer freigelegt wurden. Die Massengrabstätte wurde 2017 mit Geotextil und zerkleinertem Marmor abgedeckt. Im Jahr 2020 wurde ein neues Museum und Memorial in Sobibór eingeweiht, das auf 323 Quadratmetern Ausstellungsfläche eine Dauerausstellung mit Artefakten, Fotos und Dokumenten zeigt.