Soldau concentration camp
Fakten und Informationen
Das von Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs errichtete Konzentrationslager Soldau war ein Konzentrationslager für polnische und jüdische Gefangene. Es befand sich in Działdowo, einer Stadt im Nordosten Polens, die nach dem nationalsozialistisch-sowjetischen Überfall auf Polen im September 1939 in die Provinz Ostpreußen eingegliedert worden war.
Das Lager wurde von SS-Brigadeführer Otto Rasch mit Genehmigung von Reinhard Heydrich in einer ehemaligen Kaserne der polnischen Armee eingerichtet. Die ersten Häftlinge wurden Ende September 1939 eingeliefert. Es handelte sich um die polnischen Verteidiger der Festung Modlin, die wegen Munitions- und Lebensmittelmangels kapitulieren mussten. Das Lager diente während seines Bestehens verschiedenen Zwecken. Die polnische Intelligenz, Priester und politische Gefangene wurden dort heimlich hingerichtet, außerdem 1 558 Patienten aus allen psychiatrischen Kliniken des Bezirks. Es diente auch als Transitzentrum für Deportationen aus Ostpreußen in das halbkoloniale Generalgouvernement und für Zwangsarbeit ins Reich. Ursprünglich als vorübergehendes Lager für die anfänglichen 1.000 Häftlinge gedacht, wurde das Lager bald zu einem Dauerlager umgewidmet und als Arbeitserziehungslager für die aus dem gesamten neuen deutschen Zichenau zugezogenen Zivilisten eingerichtet. Von den insgesamt 30.000 Häftlingen starben dort etwa 10.000-13.000. Nach dem Krieg stufte der Internationale Suchdienst das Lager aufgrund der hohen Zahl der Opfer zunächst als Vernichtungslager ein.
Ermland-Masuren
Soldau concentration camp – beliebt in der gegend (entfernung vom objekt)
In der Nähe befinden sich unter anderem Attraktionen wie: Burg Soldau, Kreuzerhöhungskirche, Parafia św. Wojciecha, Działdowo.