Museu Militar de Lisboa, Lissabon

Das Lissabonner Militärmuseum ist ein Organ der portugiesischen Armee und befindet sich im Largo dos Caminhos de Ferro in Lissabon, Portugal, in der Nähe des Bahnhofs Santa Apolónia. Es ist das größte Militärmuseum Portugals und eines der ältesten in der Stadt Lissabon.

Das Museu Militar de Lisboa verfügt über ein umfangreiches und wertvolles museologisches Erbe. Es wurde ab 1842 im "Königlichen Heeresarsenal" des Barons von Monte Pedral eingerichtet, um Kriegsmaterial zu lagern und zu konservieren. Das Museum enthält eine große Ausstellung von Waffen, Uniformen und historischen Militärdokumenten.

Während der Regierungszeit von Königin Maria II. wurde das Gebäude durch königlichen Erlass vom 10. Dezember 1851 in Artilleriemuseum umbenannt. Diesen Namen behielt es bis 1926, als es in seinen heutigen Namen umbenannt wurde.

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts dekorierte sein erster Direktor, General José Eduardo Castelbranco, neue Räume mit Werken unserer besten Künstler jener Zeit, um die Ausstellung von Werken zu fördern.

Im Jahr 1963 wurde das Museumsgebäude per Dekret als Gebäude von öffentlichem Interesse eingestuft.

Seit 1998 verfügt das Museum in den Kellern über einen Raum für Wechselausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen.

Die Sammlung von bronzenen Artilleriegeschützen gilt als eine der vollständigsten der Welt, und ihre Stücke sind wertvolle historische Dokumente, sowohl wegen ihrer Inschriften und heraldischen Symbole als auch wegen der Verzierungen im Stil der jeweiligen Gießereiperiode.

Die Kachelsammlung besteht aus sechsundzwanzig Kacheltafeln aus dem 18. 19. und frühen 20. Jahrhundert, die die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte des Landes zwischen 1139 und 1918 darstellen. Sie stammen von den Künstlern José Estêvão Cancela, Vítor Pereira, Gustavo Bordalo Pinheiro und Leopoldo Batistini.

Das Militärmuseum in Lissabon besitzt eine bedeutende Sammlung von Gemälden der bekanntesten portugiesischen Maler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, wie Adriano Sousa Lopes, Columbano Bordalo Pinheiro, José Malhoa, Carlos Reis, Veloso Salgado und andere.

Bemerkenswert ist auch die Sammlung von Skulpturen von Delfim Maya, Rafael Bordalo Pinheiro und José Núncio.

Die Sammlungen des Museums werden in 33 Ausstellungsräumen präsentiert.

Bei der Besichtigung fällt der Vasco-da-Gama-Saal mit einer Sammlung alter Kanonen und moderner Wandmalereien auf, die die Entdeckung des Seewegs nach Indien darstellen. Im ersten Stock befinden sich die Räume, die dem Ersten Weltkrieg gewidmet sind. In anderen Räumen wird die Entwicklung der Waffen in Portugal beschrieben, von Feuersteinklingen über Speere bis hin zu Gewehren. Der Kanonenhof erzählt auf 26 Kacheltafeln die Geschichte Portugals von der christlichen Rückeroberung bis zum Ersten Weltkrieg. Es gibt auch einen Raum mit Miniaturen, und das Museum hat etwa 26 Tausend Stücke. Hervorzuheben ist auch der Sala dos Gessos, in dem verschiedene Gussformen für Statuen bedeutender portugiesischer Persönlichkeiten aufbewahrt werden, darunter die Gussform der Statue von König José I. die sich am Praça do Comercio befindet.

Im ältesten Teil des Museums zeigt die Abteilung für portugiesische Artillerie den Wagen, mit dem die Säulen vom Arco da Rua Augusta in Lissabon transportiert wurden.