Talpalari Church, Iași

Die Talpalari-Kirche ist eine rumänische orthodoxe Kirche in der Tălpălari-Straße 3 in Iași, Rumänien. Sie ist der Geburt Marias und dem Elias geweiht.

Die erste Kirche an diesem Ort wurde um 1640 gebaut. Bauherr war der Vistiernic Iordache Cantacuzino, Schwager und enger Berater des Woiwoden Vasile Lupu. Sie befand sich am nördlichen Rand der Stadt und war der Geburt Marias geweiht. Die Mauern blieben erhalten, aber die Kirche wurde um 1760 umgebaut und 1797 mit Kiefernholzplatten verkleidet. Im 18. Jahrhundert ließen sich Schuhmacher in der Gegend nieder und gaben der Kirche ihren volkstümlichen Namen. Ihre Zunft unterhielt bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine Kerze in der Kirche; von Anfang an kamen die Kirche und ihre Gemeindemitglieder in den Genuss bestimmter Privilegien und Spenden der Fürsten. Neben der Familie Cantacuzino, die die Kirche 220 Jahre lang unterstützte, waren auch andere prominente Familien Wohltäter: Beldiman, Scorțescu, Cazimir, Hermeziu, Burghelea, Gane, Carp, Botezatu, Bosiasa. Im Jahr 1828 vermachte der Ban Atanasie Gosan der Kirche das gesamte Anwesen von Mădârjești sowie Land in Bucium, zusammen mit Häusern und Obstgärten.

Im Juli 1827 zerstörte ein verheerender Brand die Kirche vollständig. Ein Nachkomme der ursprünglichen Gründer, Dimitrie Cantacuzino-Pașcanu, baute das Gebäude wieder auf. Er und seine Frau Pulcheria sind auf einem Ölgemälde abgebildet, das die Kirche hält. Während dieser Zeit kümmerte sich Metropolit Veniamin Costache, der selbst mit den Cantacuzenes verwandt war, um das Wohl der Kirche. Im Jahr 1835 war der Wiederaufbau abgeschlossen, und zur Eröffnung der nahe gelegenen Academia Mihăileană wurde in dem neuen Gebäude ein Gottesdienst gefeiert. In der Folgezeit diente die Kirche als Kapelle für die Schule. Im Jahr 1884 war die Kirche praktisch baufällig, als Renovierungsarbeiten stattfanden, die bis 1890 dauerten. Die Wände wurden repariert, die Wände und Decken mit Öl gestrichen, die Ikonostase vergoldet, der Balkon, die Türen und Fenster erneuert. Auch der Glockenturm wurde wieder aufgebaut, und an der Südseite der Kirche wurden zwei Pavillons angebaut: einer am Eingang, der andere in der Nähe des Altars, über der Krypta, in der die Gräber der Wohltäter liegen.

Die Kirche ist kreuzförmig; der Altar hat ein Fenster auf der östlichen Achse, während das Kirchenschiff eine halbkugelförmige Kuppel hat, die von vier Rundbögen getragen wird. Die Neorenaissance-Malerei aus dem Jahr 1886 umfasst mehrere große Gemälde, darunter zwei Szenen in der Nähe des Eingangs: Kalvarienberg und Christus vor dem Urteil des Pilatus. Der hölzerne Ikonostas ist im Barockstil geschnitzt; er hat weiße Säulen mit Skulpturen aus vergoldetem Holz. Die Ikonen sind im klassischen Stil angeordnet. Die Außenwände sind in einem konstantinopler Barock auf drei Registern unterschiedlicher Größe verziert.

Unter dem kommunistischen Regime wurde das Vermögen der Kirche beschlagnahmt. Sie war durch massive Neubauten gefährdet und teilte fast das Schicksal der Academia Mihăileană, die 1964 abgerissen wurde. 1953 wurde eine zweite Widmung, die dem Propheten Elias gewidmet war, hinzugefügt. Der Grund dafür war, dass eine 1620 erbaute Filialkirche dieses Namens abgerissen wurde, um Platz für Wohnblocks zu schaffen. Nach der rumänischen Revolution wurden einige Reparaturarbeiten durchgeführt, unter anderem in der Krypta, über der ein Mosaik der Auferstehung im byzantinischen Stil angebracht wurde.

Die Kirche wird vom rumänischen Ministerium für Kultur und religiöse Angelegenheiten als historisches Denkmal geführt.