Tsarina's Golden Chamber, Moskau

Die Goldene Kammer der Zarin ist der offizielle Empfangssaal der russischen Zaren, in dem feierliche Hochzeiten der russischen Monarchen, Treffen mit russischen und ausländischen Geistlichen sowie Empfänge für Verwandte der kaiserlichen Familie und für Hofdamen stattfanden. Er ist Teil des Zarenpalastes im Moskauer Kreml. Золотая Царицына Палата ist auch der Name des Gebäudes, in dem sich die Kammer befindet, wobei Палата im Sinne von "Palast" verwendet wird.

Die Kammer war Teil des Palastkomplexes, der zwischen dem späten 15. und der Mitte des 19. Jahrhunderts im Kreml errichtet wurde. Das Quartier der Zarin muss sich in diesem Teil des Palastes befunden haben. Sie befindet sich im Erdgeschoss und wurde Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut. In den 1580er Jahren wurde es als feierlicher Empfangsraum der Zarin Irina Godunowa, der Frau von Zar Fjodor I. von Russland, umgebaut. Die Namen der Erbauer sind nicht bekannt; man kann jedoch davon ausgehen, dass sie mit der italienischen Renaissance-Architektur vertraut waren.

Die Wände des Raums sind mit Malereien auf goldenem Grund verziert. Die Gemälde auf dem Gewölbe zeigen Episoden aus der christlichen Geschichte, die mit Kaiser Konstantin von Byzanz und seiner Mutter Helena verbunden sind. An der schrägen Ostwand, in deren Nähe der Thron der Zarin stand, befindet sich eine Reihe von Gemälden, die die Bekehrung von Prinzessin Olga, der ersten christlichen Prinzessin Russlands, und ihre Taufe darstellen. An der Nordwand sind Szenen aus dem Leben der heiligen Dinara zu sehen, einer georgischen Heiligen, die zusammen mit ihrem Heer den christlichen Glauben tapfer verteidigte. Die Gemälde an der Westwand zeigen Szenen aus dem Leben der heiligen Kaiserin Theodora.

Das Vorzimmer oder Durchgangszimmer grenzt an die Westseite des Goldenen Gemachs der Zarin. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde es Zhiletskaya genannt, weil sich dort die Wachleute und Diener des Palastes aufhielten.

In den vier Jahrhunderten seines Bestehens wurde das Goldene Gemach der Zarin mehrfach baulich verändert und die Fresken wurden mehrmals übermalt. In den Jahren 1970-1978 wurden dort umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Die Restaurierung war wichtig, da es sich um das einzige Exemplar der altrussischen weltlichen Monumentalmalerei in Moskau handelt, das bis heute erhalten geblieben ist.

Die Goldene Kammer der Zarin wurde erstmals 1526 in Manuskripten als Naugolnaja erwähnt. Sie und die Facettenkammer sind die ältesten Zivilgebäude des Moskauer Kremls.