Denissowa-Höhle
Fakten und Informationen
Die Denisova-Höhle in Russland ist ein Ort von außergewöhnlicher Bedeutung für die Paläoanthropologie, da sie Einblicke in die Entwicklungsgeschichte des Menschen bietet. Die abgelegene Höhle, gelegen im Altai-Gebirge Südsibiriens, wurde nach dem Eremiten Denis benannt, der dort im 18. Jahrhundert lebte.
Die wissenschaftliche Bedeutung der Denisova-Höhle wurde im Jahr 2008 evident, als Forscher dort Fossilien fanden, die einer bis dahin unbekannten Gruppe archaischer Menschen zugeschrieben wurden, den Denisova-Menschen. Diese Entdeckung erweiterte unser Verständnis der menschlichen Evolution erheblich und zeigte, dass Neandertaler und moderne Menschen nicht die einzigen Homininengruppen waren, die während des späten Pleistozäns in Eurasien lebten.
Das Höhlensystem besteht aus mehreren Kammern, in denen archäologische Schichten reich an Artefakten und Fossilien gefunden wurden. Die Funde belegen eine lange Besiedlungsgeschichte, die bis zu 300.000 Jahre zurückreicht. Dazu gehören Werkzeuge, Schmuck und andere Gegenstände, die von den verschiedenen Bewohnern der Höhle hinterlassen wurden.
Die genetischen Analysen von gefundenem Knochenmaterial haben gezeigt, dass der Denisova-Mensch sich mit Neandertalern und modernen Menschen gekreuzt hat. Diese Vermischung hat Spuren im genetischen Code heutiger Populationen hinterlassen, insbesondere bei indigenen Gruppen in Asien und Ozeanien.
Altay