Asiatic Museum, Sankt Petersburg

Das Asiatische Museum in Sankt Petersburg war eines der ersten Museen für asiatische Kunst in Europa. Es bestand 112 Jahre lang, von 1818 bis 1930, als es in das Institut für Orientalische Manuskripte der Russischen Akademie der Wissenschaften integriert wurde.

Im Jahr 1818 erfuhr die Russische Akademie der Wissenschaften, dass Jean-Baptiste Rousseau, französischer Konsul in Aleppo und Tripolis, seine umfangreiche Sammlung von Manuskripten in arabischer Schrift verkaufen wollte. Im November desselben Jahres wandte sich der Präsident der RAS, Graf Sergej Uvarov, schriftlich an den Vorstand der RAS mit der Bitte, im Kuriositätenkabinett der Akademie einen separaten Raum für die Aufbewahrung dieser Manuskriptsammlung einzurichten, ebenso wie für andere Medaillen, Manuskripte und Bücher orientalischen Ursprungs, die sich bereits im Museum der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften befanden. Das Ergebnis war die Gründung des Asiatischen Museums der RAS in Sankt Petersburg.

Das Asiatische Museum etablierte sich schnell als wichtigstes Institut für die Sammlung und das Studium orientalischer Handschriften und Bücher in Russland sowie als bedeutendes internationales Zentrum für Orientalistik. Zur Zeit der Russischen Revolution 1917, fast hundert Jahre nach seiner Gründung, beherbergte es eine der umfangreichsten Sammlungen orientalischer Handschriften und gedruckter Bücher in der Welt.

Nach der Russischen Revolution wurde das Asiatische Museum unter demselben Namen weitergeführt, bis im Mai 1930 das Institut für Orientalistik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR gegründet und das Asiatische Museum in dieses neue Institut integriert wurde.