Haus an der Uferstraße, Moskau

Das Haus an der Uferstraße, bekannt als das Haus auf dem Uferdamm oder einfach "Dom na Naberezhnoy" auf Russisch, steht im Zentrum von Moskau und ist ein markantes Zeugnis der sowjetischen Geschichte. Errichtet in den Jahren 1928 bis 1931 nach den Entwürfen des Architekten Boris Iofan, diente es ursprünglich als Wohnsitz für die sowjetische Elite, darunter hochrangige Parteifunktionäre, Militärkommandanten und Kulturschaffende.

Das monumentale Gebäude im Konstruktivismus-Stil spiegelt die architektonischen Ambitionen der frühen Sowjetzeit wider und liegt direkt gegenüber dem Kreml am Moskwa-Fluss. Es umfasst über 500 Wohnungen, ein Theater, ein Kino, eine Polizeistation, mehrere Geschäfte und einen Saal für politische Versammlungen – ein Mikrokosmos der sowjetischen Macht und Gesellschaft.

Heute ist ein Teil des Hauses auf dem Uferdamm in ein Museum umgewandelt worden, das die Geschichte des Gebäudes und seiner Bewohner beleuchtet. Besucher können durch Ausstellungen schlendern, die die sowjetische Vergangenheit und die Schicksale der einstigen Bewohner, von denen viele während der Stalinschen Säuberungen verhaftet und hingerichtet wurden, nachzeichnen.

Das Museum bietet einen seltenen Einblick in die Lebensweise der sowjetischen Elite und die politischen Wirren, die das Land und insbesondere die Bewohner dieses Hauses erschütterten. Mit persönlichen Gegenständen, Fotografien und Dokumenten ausgestattet, ermöglicht es den Besuchern, die komplizierte Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert zu erforschen und die Auswirkungen politischer Repression auf individuelle Schicksale zu verstehen.