Fakten über: Lungenenzian-Ameisenbläuling
Phengaris alcon, allgemein bekannt als Alcon- oder Großer Moorbläuling, ist ein Schmetterling aus der Familie der Lycaenidae. Er ist in Europa weit verbreitet und erstreckt sich über die Paläarktis bis nach Sibirien und in die Mongolei. Die Männchen sind durch ihr leuchtend tiefblaues Oberseitenmuster auffällig, während die Weibchen schwarzbraune Flügel mit einem Hauch von Dunkelblau an der Basis aufweisen. Eine Unterscheidung von ähnlichen Schmetterlingsarten ist durch die spezifischen Flügelmarkierungen möglich.
Es gibt fünf anerkannte Unterarten von Phengaris alcon, die jeweils in unterschiedlichen Regionen beheimatet sind. Eine laufende Diskussion unter Wissenschaftlern besteht darüber, ob Phengaris rebeli als eigene Art angesehen werden sollte, da sie sich an lokale Lebensräume angepasst hat. Trotz ihrer äußerlichen Ähnlichkeiten und minimalen genetischen Unterschiede wird diese Debatte noch geführt.
Der Alcon-Bläuling besitzt einen faszinierenden Lebenszyklus. Die Weibchen legen ihre Eier auf die Sumpfenzianpflanze ab und die daraus schlüpfenden Larven sind im Larvenstadium auf bestimmte Ameisenarten angewiesen, eine Beziehung, die als Myrmekophilie bezeichnet wird. Die Larven sondern chemische Substanzen ab, die sie wie Ameisenlarven riechen lassen, wodurch die Ameisen getäuscht werden und die Larven in ihre Nester bringen und pflegen. Diese parasitäre „Kuckucks“-Strategie ist bemerkenswert und ermöglicht den Larven ein effektiveres Überleben im Vergleich zu den räuberischen Taktiken anderer Schmetterlinge derselben Gattung.
Nicht immer verläuft das Leben der Alcon-Bläuling-Larven reibungslos. Sie werden von der Wespe Ichneumon eumerus gejagt, die in Ameisennester eindringt, Verwirrung stiftet und ihre Eier in die Schmetterlingslarven legt. Dieses komplexe Überlebensspiel zeigt, wie stark verflochten und komplex Ökosysteme sein können.