Prohor of Pčinja

Der ehrwürdige Prohor von Pčinja, auch bekannt als der Heilige Prohor Pčinjski, war ein christlicher Mönch und Zeitgenosse des Heiligen Gavril von Lesnovo und des Heiligen Johannes von Rila, der im elften Jahrhundert in Bulgarien und nach dessen Eroberung im Byzantinischen Reich lebte.

Prohor Pcinjski wurde in einer bulgarischen Familie in der Gegend von Ovče Pole geboren, damals im Ersten Bulgarischen Reich, heute in Nordmazedonien. Der Überlieferung zufolge wurde dem jungen Asketen Prohor in einer Vision ein Ort in der Nähe des Flusses Pčinja gezeigt, wo er als Einsiedler leben sollte. Viele Jahre lang störte ihn niemand, bis eines Tages ein Jäger, der ein Reh jagte, auf den Heiligen stieß, der gerade betete. Der Jäger verwickelte den Mönch in ein Gespräch, das sich über Stunden hinzog. Als er sich zum Abschied bereit machte, bat der Jäger um den Segen des Heiligen, woraufhin der Heilige Prohor ihm prophezeite, dass ihn Großes erwarten würde. Der Jäger, Romanos Diogenes, wurde im Jahr 1068 byzantinischer Kaiser. Der Kaiser suchte den prophetischen Einsiedler auf, fand aber stattdessen sein Grab. Die Kirche des Klosters St. Prohor Pčinjski wurde durch die Großzügigkeit des Kaisers gebaut, als Zeichen seines Dankes an Gott und den Heiligen. In der Klosterkirche befindet sich eine Ikone, die die Begegnung des Heiligen Prohor mit Kaiser Romanos Diogenes zeigt. Zu sehen sind auch wilde Tiere, die sich ihm ohne Furcht nähern, wie z. B. ein Hirsch.

Eremiten vor Prohor von Pčenja, Johannes von Rila, Joachim von Osogovo, Petrus von Koriša und nach ihnen haben im Mittelalter einen sozialen und kulturellen Einfluss auf die Menschen auf der Balkanhalbinsel ausgeübt.