Fakten über: Knochenflöte
Die Divje Babe-Flöte, die 1995 im archäologischen Park Divje Babe in Slowenien entdeckt wurde, ist ein faszinierendes Artefakt. Es handelt sich im Wesentlichen um einen Oberschenkelknochen eines Höhlenbären mit mehreren Löchern, von denen einige Forscher glauben, dass sie von Neandertalern in eine Flöte verwandelt wurden. Andere hingegen vermuten, dass sie von Cro-Magnon-Menschen gefertigt wurde. Heute kann man dieses bemerkenswerte Stück im Nationalmuseum von Slowenien bewundern, wo es als eines der ältesten Musikinstrumente der Welt gilt.
Divje Babe selbst ist die älteste bekannte archäologische Stätte Sloweniens, mit bedeutenden Entdeckungen, die bis in das mittlere Pleistozän zurückreichen. Interessanterweise wurden auch in anderen Teilen Sloweniens Knochenartefakte mit ähnlichen Löchern gefunden, was darauf hindeutet, dass frühe Menschen sie möglicherweise als Musikinstrumente nutzten.
Die Hauptdebatte über die "Neandertalerflöte" dreht sich darum, ob die Löcher von Menschen oder von Tieren verursacht wurden. Einige Experten vermuten, dass Fleischfresser die Löcher gemacht haben könnten. Um diese Frage zu klären, haben Forscher die Anordnung und den Abstand der Löcher untersucht, um festzustellen, ob sie musikalische Töne erzeugen könnten.
Ein wichtiger Aspekt dieser Debatte ist das Vorhandensein von Knochenmark im Artefakt. Traditionelle Knochenflöten haben normalerweise das Mark entfernt, sodass die Tatsache, dass in diesem Fall noch Mark vorhanden ist, einige Forscher dazu veranlasst, zu hinterfragen, ob die Flöte tatsächlich funktional war.
Trotz dieser Zweifel deuten Analysen der Lochformen und -abstände darauf hin, dass die Flöte zur Musikwiedergabe verwendet worden sein könnte. Einige Experten behaupten sogar, dass die Löcher mit einer diatonischen Skala übereinstimmen. Nachbildungen der Flöte wurden angefertigt und gespielt, und Experimente legen nahe, dass sie musikalische Töne erzeugen könnte.