Castelldefels Castle, Castelldefels

Die Burg Castelldefels ist eine Grenzfestung in der Stadt Castelldefels in der Nähe von Barcelona in Spanien, die zur Verteidigung der Grenze des karolingischen Reiches gegen benachbarte muslimische Gebiete, insbesondere das Kalifat von Córdoba, errichtet wurde. Die Festung wurde erstmals im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt, ebenso wie die ehemalige Pfarrkirche St. Maria, die sich innerhalb ihrer Außenmauern befindet.

Die Burg liegt auf einer Hügelkuppe nordöstlich des modernen Stadtzentrums. Der Burgkomplex umfasst den Bergfried, eine Kirche, dazugehörige Nebengebäude und einen Friedhof, die alle von einer Ringmauer umgeben sind. Der Hügel wurde bereits in der Antike besiedelt, und Archäologen haben Überreste einer Laietani-Siedlung aus dem 3. bis 1. Jahrhundert v. Chr. und einer römischen Villa aus dem 1. bis 6. nach Chr. ausgegraben. Die Burg wurde erstmals 967 n. Chr. erwähnt, und im 14. Jahrhundert gab es ein befestigtes Haus mit einer starken Ringmauer. Auch die Kirche wurde im 14. Jahrhundert befestigt. Die heutige Burg wurde größtenteils im 16. Jahrhundert als Reaktion auf die Ausdehnung des Osmanischen Reiches errichtet.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Schloss weitgehend verfallen, doch die Kirche wurde weiterhin als Pfarrkirche genutzt. Im Jahr 1893 fand im Pfarrhaus ein berüchtigter Mord statt, als ein junger Bäcker einbrach und den Pfarrer und seine Nichte ermordete. Der Mörder wurde bald gefasst und 1895 außerhalb der Schlossmauern hingerichtet. Bald darauf wurde das Schloss von einem wohlhabenden Bankier aus Barcelona erworben, der es renovierte und überall mit Zinnen versah. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Pfarrkirche an ihren heutigen Standort verlegt und die Schlosskirche als Familienkapelle umgebaut. Während des Spanischen Bürgerkriegs erlangte die Burg erneut Berühmtheit, als die Internationalen Brigaden sie als Disziplinargefangenenlager nutzten, in dem es zu Hinrichtungen und Folterungen kam.