National Museum, Bloemfontein

Das Nationalmuseum in Bloemfontein geht auf die 1870er Jahre zurück, als seine Sammlungen und Ausstellungen hauptsächlich Raritäten aus aller Welt umfassten. Es wurde am 20. Juli 1877 gegründet und am 20. Mai 1878 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das alte Raadsaal-Gebäude wurde vom damaligen Free State Volksraad für die Unterbringung der Museumssammlungen zur Verfügung gestellt. Ein neues Museumsgebäude wurde 1913 fertiggestellt, und die offizielle Eröffnung fand 1915 statt. Seit 1881 wurde das Museum hauptsächlich von der Regierung subventioniert. Durch Schenkungen, Ankäufe und Tauschvereinbarungen wurden die Sammlungen des Museums allmählich aufgebaut und wuchsen zu einer großen Vielfalt an natur- und humanwissenschaftlichen Artefakten an.

Der erste Ehrenkurator war Dr. Hugh Exton. Der erste Direktor, Dr. E.C.N. van Hoepen, wurde im Januar 1922 ernannt. Der Personalbestand stieg von sechs ständigen Mitarbeitern im Jahr 1951 auf 130 Mitarbeiter im Jahr 1985.

Seit seiner Gründung hat sich das Museum zu einer Institution von internationalem Rang mit den Schwerpunkten Naturgeschichte, Kulturgeschichte und Kunst entwickelt. In diesen verschiedenen Disziplinen wird intensiv geforscht, und es wurden wertvolle und bedeutende Sammlungen angelegt. Mit seinen Ausstellungen und Bildungsprogrammen erbringt das Museum einen öffentlichen Dienst für sein vielfältiges Publikum, indem es es zu unterhaltsamen und aufschlussreichen Erlebnissen einlädt und die Lernmöglichkeiten jedes Einzelnen bereichert.

Das Museum umfasst derzeit 13 Forschungsabteilungen, ein Kunstmuseum, eine Bildungsabteilung, eine Abteilung für Informationsdienste/Bibliothek, eine Verwaltungsabteilung und zwei technische Abteilungen.

Satelliten des Nationalmuseums sind das Kunstmuseum Oliewenhuis, das Freshford House Museum, der Erste Raadsaal und das Waggonmuseum sowie die Quartärforschungsstation Florisbad.

Am 19. Juli 1985 wurde das Oliewenhuis dem Nationalmuseum übergeben, damit es zu einem Kunstmuseum ausgebaut werden kann. Das Oliewenhuis wurde 1941 als Residenz des Generalgouverneurs der Südafrikanischen Union erbaut. Das Oliewenhuis Kunstmuseum sammelt ausschließlich südafrikanische Kunst und seine Sammlung besteht aus Gemälden, Skulpturen und Grafiken. Der Stolz der Sammlung sind die Pierneef-Gemälde und die Gemälde von Bloemfontein von Thomas Baines aus dem Jahr 1851.

Florisbad ist ein international bedeutender Fossilienfundort, der neben wertvollem archäologischem und paläontologischem Material auch einen archaisch-modernen Menschenschädel hervorgebracht hat. Im Jahr 1912 wurde durch ein Erdbeben eine neue Quelle an der Florisbader Mineralquelle erschlossen, und mit dem Wasser wurden fossile Knochen und Steinartefakte an die Oberfläche gebracht. Im Jahr 1932 wurde der bekannte Florisbader Schädel entdeckt. Im Jahr 1980 wurde Florisbad von der südafrikanischen Regierung zu Forschungszwecken erworben und dem Nationalmuseum in Bloemfontein unterstellt.

Freshford ist eines der wenigen Häuser aus der Edwardianischen Zeit, die in Bloemfontein noch existieren. Das Haus wurde von dem Architekten John Edwin Harrison entworfen und gebaut. Freshford House wurde im Jahr 1897 fertiggestellt. Das Haus wurde 1982 vom Nationalmuseum erworben, in seinem alten Glanz restauriert und 1986 eröffnet.

Der erste Raadsaal wurde 1849 von Maj. H.D. Warden als typisches südafrikanisches Pioniergebäude erbaut. Es war das erste Schulgebäude nördlich des Oranje-Flusses. Es diente bis 1852 als Kirche und wurde dann vom Legislativrat der Oranje-Fluss-Souveränität und der Oranje-Freistaat-Republik als Versammlungssaal und Büros genutzt. Als die Versammlung in größere Räumlichkeiten umzog, wurde das Gebäude wieder als Schule genutzt, was es bis 1877 blieb. In diesem Jahr wurde das neu gegründete Nationalmuseum darin untergebracht. Im Jahr 1975 wurde der alte Raadsaal erneut geräumt und dem Nationalmuseum übergeben.

Das Wagenmuseum befindet sich auf demselben Gelände wie das Erste Raadsaalmuseum. Es beherbergt eine Sammlung historischer Waggons und Kutschen.