Fakten über: Erdwolf
Der Erdwolf ist ein faszinierendes insektenfressendes Säugetier, das in Ost- und Südafrika beheimatet ist und sich hauptsächlich von Termiten ernährt. Er gehört zur Familie der Hyänen (Hyaenidae), obwohl er früher in der eigenständigen Familie Protelidae klassifiziert wurde. Der Erdwolf ist die einzige verbleibende Art in der Unterfamilie Protelinae. Optisch ähnelt er zwar der gestreiften Hyäne, jedoch besitzt er ein schlankeres Gesicht, eine markante Mähne und schwarze vertikale Streifen auf seinem gelblichen Fell.
Erdwölfe bevorzugen offene, trockene Ebenen und Buschland und meiden gebirgige Regionen. Sie bewohnen Gebiete, in denen bestimmte Termitenarten vorkommen. Als nachtaktive Tiere ruhen sie tagsüber in Erdhöhlen und begeben sich nachts auf Nahrungssuche. Sie sind monogam und leben meist in Paaren mit ihrem Nachwuchs. Ihre Territorien markieren sie mit Sekreten aus ihren Analdrüsen. Ihre Hauptnahrung besteht aus Termiten, insbesondere der Art Trinervitermes. Mit ihren langen, klebrigen Zungen können sie pro Nacht bis zu 250.000 Termiten verzehren.
Die Fortpflanzung erfolgt in der Regel im Herbst oder Frühling, wobei die Tragzeit 89 bis 92 Tage beträgt und zwei bis fünf Jungtiere zur Welt kommen. Erdwölfe erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa eineinhalb bis zwei Jahren. Obwohl sie nicht als gefährdet gelten und in Ostafrika eine stabile Population aufweisen, sind sie dennoch durch den Menschen bedroht. Fälschlicherweise glaubt man oft, sie würden Vieh oder Pflanzen schaden, weshalb sie gelegentlich wegen ihres Fells getötet werden.
Erdwölfe sind in Zoos eher selten anzutreffen. Der Frankfurter Zoo in Deutschland beherbergte einst den ältesten dokumentierten Erdwolf in Gefangenschaft, der ein Alter von 18 Jahren und 11 Monaten erreichte. Diese Tiere spielen eine wichtige Rolle bei der Kontrolle von Termitenpopulationen, was insbesondere für Landwirte von Vorteil ist, da es hilft, Pflanzen vor Termitenschäden zu schützen.