Fakten über: Grant-Gazelle
Die Grant-Gazelle, auf Swahili lokal als "swala granti" bekannt, ist eine beeindruckende Gazellenart, die in Ostafrika vorkommt und von Nordtansania bis Südsudan, Äthiopien und der kenianischen Küste bis zum Viktoriasee anzutreffen ist. Diese Gazelle wurde nach Lt. Col. Grant, einem britischen Entdecker des 19. Jahrhunderts, benannt. Die Grant-Gazelle steht in enger Beziehung zur Soemmerring-Gazelle und der Thomson-Gazelle und zeigt erhebliche genetische Variation, wahrscheinlich bedingt durch Habitatveränderungen während des späten Pleistozäns.
Ursprünglich wurde die Grant-Gazelle unter der Gattung Gazella in die Untergattung Nanger eingeordnet, doch nun wird Nanger als eigenständige Gattung anerkannt. Es existieren mehrere Unterarten der Grant-Gazelle, jede mit eigenen, charakteristischen physischen Merkmalen.
Diese Gazellen sind mittelgroß, wobei Weibchen zwischen 35 und 50 kg und Männchen zwischen 50 und 80 kg wiegen. Sie haben ein beige-orangefarbenes Fell auf dem Rücken und einen weißen Bauch, und unterscheiden sich von der Thomson-Gazelle durch ihre größere Körpergröße und die lyraförmigen Hörner. Grant-Gazellen bevorzugen offene Graslandschaften und Strauchgebiete und meiden Regionen mit hohem Gras. Sie sind hervorragend an trockene Umgebungen angepasst und decken ihren Flüssigkeitsbedarf oftmals durch den Verzehr von Sträuchern und Blattpflanzen während Trockenperioden. Diese Gazellen sind wandernd und koexistieren mit anderen Huftieren, wobei sie auch in Regionen ohne Wasserquellen grasen.
Zu den natürlichen Feinden der Grant-Gazellen gehören Geparden, Wildhunde und Menschen. Diese Gazellen sind sozial und territorial; Männchen etablieren Territorien und versammeln Weibchen während ihrer Brunstzeit. Junge und nicht-territoriale Männchen bilden Junggesellengruppen. Als gemischte Fresser konsumieren Grant-Gazellen sowohl Sträucher als auch Gras, wobei ihre Ernährung durch Niederschlagsmuster beeinflusst wird. Sie erreichen die Fortpflanzungsreife mit etwa 18 Monaten, wobei die Hauptgeburtenzeit von Januar bis Februar liegt.
Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit sehen sich Grant-Gazellen Bedrohungen durch Habitatzerstörung und Wilderei ausgesetzt. Naturschutzbemühungen in Nationalparks und Reservaten, in denen sie leben, sind von großer Bedeutung. Die aktuellen Populationsschätzungen reichen von 140.000 bis 350.000, doch der allgemeine Bestandstrend ist rückläufig.