Franz Joseph Bridge, Prag

Die Franz-Joseph-Brücke, später in Štefanik-Brücke umbenannt, war eine Hängebrücke über die Moldau in Prag, die 1868 eröffnet wurde.

Die Brücke wurde von dem englischen Ingenieur Rowland Mason Ordish entworfen. Der Entwurf, bei dem das Ordish-Lefeuvre-System verwendet wurde, war ursprünglich für die Albertbrücke über die Themse in London gedacht. Nachdem sich der Bau der Albertbrücke jedoch verzögert hatte, beschloss Ordish, zunächst eine Brücke in Prag zu bauen. Der Grundstein wurde am 19. Oktober 1865 gelegt, und der Ingenieur František Schön wurde mit der Überwachung der Bauarbeiten beauftragt. Kaiser Franz Joseph, nach dem die Brücke benannt wurde, nahm an den Feierlichkeiten zur Eröffnung am 13. Mai 1868 teil.

Ähnlich wie ihr Londoner Pendant verfügte die Franz-Joseph-Brücke über eine Kombination aus Schrägseilen und Hängestangen. Letztere bildeten ein Kabel, das die diagonalen Stangen hielt. Die Hauptspannweite war 100 Meter lang und 9,76 Meter breit, während das gesamte Bauwerk über 240 Meter lang war. Die Brücke wurde in den 1890er Jahren schrittweise verstärkt und umgebaut.

Im Jahr 1919, nach dem Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie, wurde die Franz-Joseph-Brücke zu Ehren des slowakischen Politikers und Astronomen Milan Rastislav Štefánik umbenannt. In den 1930er Jahren konnte die Brücke dem zunehmenden Verkehr in der tschechoslowakischen Hauptstadt nicht mehr standhalten, und die Behörden begannen, über einen Ersatz nachzudenken. In den 1940er Jahren wurde sie für kurze Zeit nach dem tschechischen Komponisten Leoš Janáček benannt. Die Brücke wurde 1941 abgerissen und 1951 durch eine Stahlbetonbrücke ersetzt, die nach dem kommunistischen Aktivisten Jan Šverma benannt wurde. Im Jahr 1997 wurde die neue Brücke in Štefánik-Brücke umbenannt.