Ďáblice cemetery, Prag

Der Friedhof von Ďáblice ist ein Friedhof im Prager Stadtbezirk Ďáblice. Die Eingangspavillons wurden von Vlastislav Hofman entworfen.

Der Friedhof wurde 1914 eröffnet, und es gibt hier über 20 000 registrierte Gräber. Neben Einzel- und Familiengräbern gibt es etwa 70 Massengräber mit den Leichen von insgesamt über 14 000 Menschen. Seit 1943 wurden hier von den Nazis hingerichtete oder im Kampf gegen die Nazis getötete Tschechen begraben, seit 1945 hingerichtete Naziverbrecher und seit 1948 Menschen, die hingerichtet wurden oder in kommunistischen Gefängnissen starben. Im Jahr 2014 wurde die Leiche von P. Josef Toufar identifiziert und im Zuge seiner Seligsprechung aus einem der Massengräber exhumiert. Es besteht die ernsthafte Absicht, diesen Teil des Friedhofs zu einem nationalen Denkmal zu erklären. Diese Initiative wird durch den Einwand behindert, dass die Massengräber neben Tausenden von Opfern des Nationalsozialismus und Hunderten von Opfern des Kommunismus auch Tausende von Leichen oder Körperteilen unbekannter Personen enthalten, die in Prager Krankenhäusern gestorben sind und anschließend für pathologische oder wissenschaftliche Autopsien verwendet wurden.

Die Leichen von Jan Kubiš und Jozef Gabčík, den Attentätern von Reinhard Heydrich im Jahr 1942, wurden heimlich in einem Massengrab auf diesem Friedhof beigesetzt, nachdem sie von deutschen Nazi-Truppen getötet worden waren. Im Jahr 2014 wurde gefordert, ihre sterblichen Überreste vom Friedhof zu entfernen und ihnen ein würdiges Begräbnis zukommen zu lassen, das den "Helden des antinazistischen Widerstands" gerecht wird. In einer anonymen Grube in Ďáblice liegt auch der Nazi-Kriegsverbrecher Karl Hermann Frank begraben, nachdem er 1946 gehängt wurde.