Military Museum, Istanbul

Das Istanbuler Militärmuseum ist der tausendjährigen türkischen Militärgeschichte gewidmet. Es ist eines der führenden Museen seiner Art in der Welt. Das Museum ist täglich außer montags und dienstags für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das Museum wurde zunächst in der Kirche der Heiligen Irene eröffnet. Später, 1950, wurde es in das Gebäude des Hauptquartiers der Ersten Armee in der Cumhuriyet Caddesi, Harbiye, unweit des Taksim-Platzes in Istanbul verlegt. Der Stadtteil Harbiye war der Standort der osmanischen kaiserlichen Militärakademie, dem "West Point" oder "Sandhurst" des Reiches, und ist immer noch eine wichtige militärische Einrichtung. Hier ist eine schöne Sammlung historischer Waffen, Uniformen und Werkzeuge aus verschiedenen Epochen der Armee zu sehen. Besonders sehenswert sind die prächtigen Feldpostzelte und Standarten. Außerhalb des Museums sind interessante osmanische Kanonen und Mörser, ein Eisenbahngeschütz, Flugzeuge und Hubschrauber ausgestellt.

Das Militärmuseum und Kulturzentrum wurde renoviert und 1993 in seinem heutigen Gebäude mit einem sehr erfolgreichen und zeitgemäßen Ausstellungskonzept wiedereröffnet. Heute werden in 22 Räumen etwa neuntausend Stücke aus der osmanischen Zeit bis zum Ersten Weltkrieg ausgestellt, bei einer Gesamtsammlung von fünfzigtausend Objekten. Es beherbergt beeindruckende historische Schätze wie die Kette, die die Byzantiner 1453 während der Belagerung von Konstantinopel über die Mündung des Goldenen Horns spannten, um die Flotte des Sultans fernzuhalten. Der Ostflügel des Museums wird für Wechselausstellungen, Tagungen und ähnliche Aktivitäten genutzt. Im Erdgeschoss folgen auf die Ausstellung von Bögen und Pfeilen im ersten Raum Abteilungen mit Waffen und anderen Insignien der Kavallerie, gebogenen Dolchen und Lanzen, die von den Fußsoldaten im 15. Jahrhundert getragen wurden, Kupferkopfpanzern für Pferde aus dem 17. Dieses Stockwerk beherbergt auch eine einzigartige Sammlung von Helmen und Rüstungen sowie die Abteilungen für Feuerwaffen und große Feldzelte, die von den Sultanen auf ihren Feldzügen benutzt wurden. Im Obergeschoss befinden sich Räume, in denen Gegenstände aus dem Ersten Weltkrieg, der Schlacht von Gallipoli und dem türkischen Unabhängigkeitskrieg sowie Uniformen aus jüngerer Zeit ausgestellt sind. Es gibt auch einen Raum, der Atatürk gewidmet ist, der in diesem Gebäude studierte, als es zwischen 1899 und 1905 eine Militärakademie war.

Die Janitscharenkapelle "Mehter Takımı", die älteste Militärkapelle der Welt, gibt jeden Nachmittag Konzerte mit Marschmusik in traditionellen Uniformen. Die Osmanen waren die ersten, die Musiker in militärischen Kampagnen einsetzten und die Musik in das Leben und die Arbeit der Armee integrierten. Nach der Eroberung einer Stadt gingen die Mehter dem erobernden osmanischen Befehlshaber bei einer Prozession durch die Stadt voran und spielten langsame Märsche in exotischen Moll-Tonarten. Der von den Mehter erfundene Paukenschlag, das Heulen der Oboen und das Klirren der Zimbeln sollten die Eroberung verherrlichen und der Bevölkerung vermitteln, dass sie nun Teil einer völlig anderen Zivilisation war.

Im Jahr 1957 wurde das Museum von General Ahmet Hulki Saral umstrukturiert.