Fort Miami, Fort Wayne

Fort Miami, ursprünglich Fort St. Philippe oder Fort des Miamis genannt, war der Name eines Paars französischer Palisadenforts, das bei Kekionga errichtet wurde, einem großen Dorf der Miami-Indianer, das dort gegründet wurde, wo der St. Joseph River und der St. Marys River zusammenfließen und den Maumee River im Nordosten Indianas, nahe der Grenze zu Ohio, bilden.

Im Jahr 1715 hatten die Franzosen einen Handelsposten in der Miami-Hauptstadt Kekionga eingerichtet. Die Miami weigerten sich, ihr Dorf zu verlassen und weiter nach Westen zu ziehen, weg von den eindringenden britischen Händlern, und so beauftragte Gouverneur Philippe de Rigaud Vaudreuil Jean Baptiste Bissot mit dem Bau eines starken Forts zum Schutz der Handelsrouten in Neufrankreich. Das erste Fort wurde 1722 erbaut.

Das ursprüngliche Fort diente als erfolgreicher Handelsposten bis 1747, als die mit den Engländern verbündeten Hurenkrieger unter Häuptling Nicholas es unterbesetzt vorfanden - der Kommandant, Fähnrich Douville, und die meisten Soldaten waren in Fort Detroit. Das Fort wurde geplündert und bis auf die Grundmauern niedergebrannt.

Im Sommer 1749 baute eine Truppe aus Franzosen und Indianern unter Kapitän Pierre Blainville das Fort wieder auf. Dieses zweite Fort überstand den Franzosen- und Indianerkrieg, wurde aber 1752 angegriffen, wobei zwei Soldaten der französischen Garnison außerhalb des Forts gefangen genommen und getötet wurden. Im November 1760, am Ende des Franzosen- und Indianerkriegs, übergab die französische Garnison Fort Miami formell an Fähnrich Holmes vom Königreich Großbritannien. Während des Pontiac-Aufstandes im Jahr 1763 verloren die Briten die Kontrolle über das Fort und es wurde von den Indianern zerstört.

Die Briten verstärkten die Stadt, und der Handelsposten wurde wieder erfolgreich. 1780 wurde er von einer Truppe unter Augustin de La Balme geplündert, einem französischen Kavallerieoffizier, der in die neuen Vereinigten Staaten von Amerika kam, um den Amerikanischen Revolutionskrieg zu unterstützen. Die Truppe plünderte die Vorräte, wurde aber bald darauf vom Miami-Häuptling Little Turtle vernichtet, und die Waren wurden zurückgegeben. Die Koalition in Kekionga blieb ihren britischen Verbündeten treu, auch nachdem das Gebiet am Ende des Krieges an die Vereinigten Staaten abgetreten worden war. Daher wurde es zum Ziel amerikanischer Armeen, was zu mehreren bemerkenswerten indianischen Siegen führte, die heute als Nordwestindienkrieg bekannt sind. Eine dieser Schlachten, Hardin's Defeat, fand in Sichtweite des Forts statt.

Der Nordwestindienkrieg endete mit der Schlacht von Fallen Timbers, in der General Anthony Wayne schließlich einen amerikanischen Sieg errang. An dieser Stelle wurde ein neues Fort errichtet, das im September/Oktober 1794 von den Truppen unter General Wayne besetzt und in Fort Wayne umbenannt wurde. Das Fort gab der Siedlung ihren Namen und wurde zur modernen Stadt Fort Wayne, Indiana.