Frye Art Museum, Seattle

Das Frye Art Museum ist ein Kunstmuseum im First Hill-Viertel von Seattle, Washington, USA. Der Schwerpunkt des Museums liegt auf Malerei und Skulptur vom neunzehnten Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Bestände des Museums stammen aus der Privatsammlung von Charles und Emma Frye. Charles, Besitzer einer örtlichen Fleischfabrik, hatte in seinem Testament Geld für ein Museum beiseite gelegt, das die 232 Gemälde umfassende Sammlung der Fryes aufnehmen sollte. Das Frye Art Museum wurde 1952 als erstes kostenloses Kunstmuseum in Seattle für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Museumsgebäude wurde ursprünglich von Paul Thiry entworfen, ist jedoch inzwischen erheblich verändert worden.

Charles Frye hatte testamentarisch verfügt, dass der größte Teil der Sammlung der Fryes immer in Räumen einer bestimmten Größe zu sehen sein sollte; außerdem gab es Bestimmungen zu den Lichtverhältnissen und insbesondere zu den Betonböden. Außerdem verlangte er, dass der Eintritt immer frei sein sollte. Diese Bedingungen reichten aus, um das Seattle Art Museum davon abzuhalten, sich für seine Sammlung zu interessieren.

Die Sammlung der Fryes bestand ausschließlich aus gegenständlichen Werken mit einer Tendenz zum "Düsteren, Dramatischen und Psychologischen" und nicht zum "Vornehmsten". Die ständige Sammlung des Museums spiegelt den relativ konservativen Kunstgeschmack von Charles Frye wider, und widmete sich das Museum weiterhin ausschließlich der gegenständlichen Kunst, sowohl bei seinen Ankäufen als auch bei seinen Ausstellungen. Dieser Konservatismus spiegelt die künstlerischen und sozialen Werte des ersten Direktors, Walser Greathouse, und seiner noch konservativeren Witwe und Nachfolgerin Ida Kay Greathouse wider, die das Museum bis 1993 leitete.

In den letzten Jahren waren die Ausstellungen unter der neuen, professionellen Leitung jedoch weitaus gewagter und ließen Vergleiche mit der Henry Art Gallery in Seattle aufkommen. Zu den Ausstellungen der letzten Jahre gehörte "Subspontaneous: Francesca Lohmann und Rob Rhee" mit Skulpturen, die Naturkräfte und ökologisches Wachstum zum Thema haben, "Agnieszka Polska: Love Bite" und "Unsettling Femininity: Ausgewählte Werke aus der Sammlung des Frye Art Museum". Das Museum setzt seine ständige Sammlung häufig neu ein und experimentiert mit verschiedenen Ausstellungskonstellationen. Im Jahr 2018 hatte das Museum insgesamt 109.249 Besucher und 2.383 Mitglieder.

Im Jahr 2020, inmitten der COVID-19-Pandemie, schloss das Museum vorübergehend für persönliche Besuche und bietet nun Online-Kunstbetrachtungen und Bildungsangebote über das Frye From Home-Programm an. Am 28. August 2020 gab das Museum bekannt, dass es voraussichtlich im Oktober 2020 wieder für persönliche Besuche geöffnet sein wird.