Ambridge–Aliquippa Bridge, Ambridge

Die Ambridge-Aliquippa-Brücke ist eine freitragende Fachwerkbrücke aus Stahl, die den Ohio River in Ambridge, Pennsylvania, überquert. Die Brücke trug ursprünglich den Namen Ambridge-Woodlawn Bridge, wurde aber bald in Ambridge-Aliquippa umbenannt, als Woodland durch die rasche Expansion der Aliquippa-Werke der Jones & Laughlin Steel Company in den Schatten gestellt wurde. Ambridge wurde 1910 eingemeindet - benannt nach der American Bridge Company, die gegenüber der Jones & Laughlin Steel Company bedeutende Betriebe entlang des Ohio River unterhielt.

Die Notwendigkeit einer Brücke stand außer Zweifel und war längst überfällig, da die Städte Ambridge und Woodlawn, deren Einwohnerzahl zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Hunderte ging, in den späten 1920er Jahren die 40.000-Grenze überschritten. Im September 1924 wurden die Pläne für eine Brücke über den Ohio River, die Ambridge und Woodlawn verbinden sollte, wieder aufgegriffen, nachdem sie 1917 wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs auf Eis gelegt worden waren. Eine Anleihe über 1,5 Millionen Dollar wurde den Wählern des Bezirks vorgelegt und im November 1924 angenommen. Im Januar 1925 beantragten die Bezirksbeauftragten beim Gericht und bei der Grand Jury die Genehmigung zum Bau der Brücke und stellten noch im selben Monat beim Kongress einen Antrag auf Genehmigung zum Bau einer Brücke über den Ohio. Dravo Contracting reichte das niedrigste Angebot von 144.000 $ für den Bau von vier Pfeilern ein, der am 13. August 1926, einen Monat früher als geplant, abgeschlossen wurde. Der Stahl wurde von den Aliquippa Works für 609.000 $ geliefert. Die American Bridge Company berechnete 337.500 $. Die Pittsburgh and Lake Erie Railroad, aus der später Conrail und CSX hervorgingen, zahlte 39.000 $ für den Teil über ihren Gleisen. Die Gesamtkosten beliefen sich mit den Zufahrten auf 1,25 Millionen Dollar - fertiggestellt in Rekordzeit und innerhalb der Schätzungen. Sie wurde am 28. Dezember 1926 für die Öffentlichkeit freigegeben.

Während die American Bridge Company in jenem Jahr Dutzende von Brücken in den gesamten USA baute, war die letzte, die Ambridge und Woodlawn über den Ohio River verband, wahrscheinlich die kürzeste Strecke, die von der Fabrik zur Baustelle zurückgelegt wurde. Als die Ambridge-Woodlawn-Brücke in jenem Winter für die Öffentlichkeit freigegeben wurde, berichtete die Lokalzeitung über die übliche Fanfare, Gedenkfeiern und sogar ein "Bombardement aus der Luft". Die extreme Zweckmäßigkeit, eine Brücke zu bauen, deren eines Ende an ein Stahlwerk grenzt und deren anderes Ende sich im Werksgelände des Brückenbauers befindet, wurde gebührend gewürdigt. Lokale Befürworter behaupteten: "Nur die Farbe musste herangeschafft werden". Sogar der Kies und der Sand für die Pfeiler wurden von dem örtlichen Bauunternehmen Dravo aus dem Fluss geholt.

Die freitragenden Fachwerkträger der Ambridge-Aliquippa-Brücke bestehen aus genietetem Stahl, eine Konstruktion, die von den 1920er bis in die 1970er Jahre für Übergänge mit Hauptspannweiten von 600 bis 1.400 Fuß bevorzugt wurde. Die Brücke überquert nicht nur den Ohio River und zwei Eisenbahnlinien, sondern auch zwei Hauptverkehrsstraßen, so dass die Gesamtlänge ohne die Endspannweiten 1.908 Fuß beträgt.

Tausende ähnlicher Brücken wurden in dieser Zeit in den USA gebaut, insbesondere im Osten der USA. Zu den von der American Bridge Company gebauten Zeitgenossen gehören die Louisville Municipal Bridge von 1929 mit einer Hauptspannweite von 820 Fuß, die Huey P. Long Bridge in New Orleans von 1935 mit einer Hauptspannweite von 790 Fuß und die East Bay Bridge der Oakland Bay Bridge in San Francisco von 1937 mit einer Hauptspannweite von 1.400 Fuß. Die erste Carquinez Strait Bridge in Vallejo, Kalifornien, die 1927 gebaut wurde, war ein Rücken-an-Rücken-Fachwerkträger mit einer Spannweite von 1.100 Fuß.

Die Brücke wurde im November 2021 wegen Reparaturarbeiten vorübergehend geschlossen, was zu erheblichen Verkehrsproblemen für die Anwohner führte. Sie wurde im Dezember 2021 wiedereröffnet, und in absehbarer Zukunft sind keine weiteren Sperrungen geplant.