Emery Theatre, Cincinnati

Das Emery Theatre oder Emery Auditorium ist ein historisches, akustisch außergewöhnliches Theater im Stadtteil Over-the-Rhine von Cincinnati, Ohio. Das Gebäude wurde 1911 als Sitz einer Handelsschule erbaut, sein großes, beeindruckendes Auditorium war jedoch für die öffentliche Nutzung vorgesehen. Das Design des Emery Theatre basiert auf dem Prinzip der isakustischen Kurve", das erstmals von John Scott Russell vorgeschlagen wurde. Das Theater wurde mit zwei Balkonen und insgesamt 2.211 Sitzplätzen gebaut. Es war eine der ersten Konzerthallen in den Vereinigten Staaten, die keine verdeckten Sitzplätze hatte.

Das Emery war die Heimat des Cincinnati Symphony Orchestra, das dort vom 6. Januar 1912 bis 1936 spielte, als es in die größere Music Hall umzog. Die Qualität der Akustik im Emery Theatre ist legendär. Der berühmte Dirigent Leopold Stokowski verglich seine Akustik mit der der Carnegie Hall in New York City.

Viele weltbekannte Künstler und Broadway-Stars sind im Emery aufgetreten, darunter George Gershwin, John Philip Sousa, Bette Davis, Arturo Toscanini, Fritz Reiner, Katharine Cornell und die russischen Balletttänzerinnen Nijinsky und Anna Pavlova. Gershwin führte dort die Rhapsody in Blue mit dem Cincinnati Symphony Orchestra auf, kurz nachdem er sie in New York City uraufgeführt hatte.

Das Emery-Theater wird nicht mehr genutzt, aber es gibt ein langjähriges Interesse der Gemeinde an der Wiederherstellung des historischen Saals als mittelgroße Aufführungsstätte. Eine moderne Restaurierung des Theaters würde Platz für etwa 1.600 Gäste bieten. Die derzeitigen Bemühungen um eine Wiederbelebung zielen darauf ab, das Theater als Veranstaltungsort für kommunale Kunst zu nutzen.