Heard Island glaciers

Die Gletscher der Heard-Insel bedeckten 1947 79 Prozent der Heard-Insel selbst, mit einer Fläche von 288 km2; bis 1988 war diese Fläche um 11 Prozent auf 257 km2 zurückgegangen. Die Gletscher fallen unter den antarktischen Umweltgradienten, der sich über 30 Breitengrade erstreckt und eine Reihe von makroklimatischen Zonen umfasst, von den kühlen, gemäßigten Inseln bis zum kalten und trockenen antarktischen Kontinent. Die Gletscher erstrecken sich von 2745 m bis zum Meeresspiegel, wobei das Eis bis zu 150 m tief ist. Die geologische Bewegung der Gletscher kann aufgrund des steilen Abhangs und der hohen Niederschläge schnell fließend erscheinen, und sie reagieren besonders empfindlich auf Klimaschwankungen. Messungen zwischen 1947 und 1980 haben gezeigt, dass der Gletscherrückgang, vor allem an den Ostflanken, mit den Veränderungen der Wetterverhältnisse korreliert ist.

Zwischen 1947 und 2003 wurde ein Rückgang der Fläche des Brown Glacier um 29 % festgestellt. Der Vulkan Big Ben, von dem alle Gletscher abfließen, hat keine Anzeichen für eine Veränderung der geothermischen Leistung gezeigt, die das Schmelzen verursacht hätte; im gleichen Zeitraum ist eine Erwärmung um 1 Grad Celsius eingetreten. Die Glaziologen untersuchen den Brown Glacier weiterhin, indem sie die Gletscherspitze und die Oberfläche des Gletschers detailliert vermessen, um festzustellen, ob der Gletscherrückgang schnell oder punktuell erfolgt.

Es wurden Messungen zur Massenbilanz des Gletschers sowie detailliertere Eisdickenmessungen mit einem tragbaren Radarecholot durchgeführt. Die Überwachung der klimatischen Bedingungen wird fortgesetzt, wobei der Schwerpunkt auf den Auswirkungen der Föhnwinde auf die Massenbilanz des Gletschers liegt.

Eine Expedition von Wissenschaftlern der Australian Antarctic Division besuchte die Vulkaninsel im Jahr 2009 und beobachtete Gletscher, die sich in drei Jahren um 50 Meter zurückgezogen hatten. Es wurden Reparaturen an einer automatischen Wetterstation vorgenommen, die im November 2000 eingerichtet worden war.

Der Glaziologe Dr. Ian Allison zitiert die neuesten Luftaufnahmen, die ein kontinuierliches, schnelles Abschmelzen zeigen, und die Satellitenbilder, die eine Verdoppelung der Inselgröße aufgrund vulkanischer Aktivität belegen.