Graeme Hall Nature Sanctuary

Das Graeme Hall Nature Sanctuary nimmt 42 % des Ramsar-Feuchtgebiets von Graeme Hall in Christ Church, Barbados, ein. Es gehört Peter Allard, einem kanadischen Investor und Philanthropen. Ende 2011 wurde er von der Provinz British Columbia zum "Queen's Counsel" ernannt. Er hat mehr als 35 Millionen US-Dollar in das 35 Hektar große Ökotourismusgebiet investiert, um die letzten und wichtigsten Mangrovenwälder und Feuchtgebiete auf Barbados zu erhalten.

Im Schutzgebiet befindet sich der Graeme Hall Swamp, ein Mangrovensumpf, der bis etwa 2006 eine beliebte Touristenattraktion war. Aufgrund eines anhaltenden Streits zwischen dem Eigentümer und der Regierung von Barbados über unkontrollierte Verschmutzung, die angeblich von angrenzendem staatlichem Land ausgeht, wurde er jedoch für die Öffentlichkeit geschlossen. Seit etwa 2008 kommt es zunehmend zu Überfällen und Wilderei durch Einheimische, gegen die die örtliche Polizei Berichten zufolge nichts unternimmt.

Im Jahr 2014 war dies das letzte Beispiel für die zahlreichen Küstensümpfe, die einst die Leeseite von Barbados von Speightstown an der nördlichen Westküste bis zum Chancery Lane Swamp südlich des Flughafens bedeckten. Im Laufe der Jahre wurden alle Sümpfe für die kommerzielle Erschließung aufgefüllt, wodurch die gesamte Tierwelt, die von ihnen abhing, getötet wurde. Als St. Lawrence Gap in ähnlicher Weise für den Tourismus erschlossen wurde, wurden im Zuge dieser Zerstörung auch die allerletzten Sümpfe für die Entenjagd aufgefüllt, die mit dem Graeme Hall Swamp verbunden waren. Dies ist der letzte bedeutende Mangrovensumpf auf Barbados, und seine internationale Bedeutung als Schutzgebiet und als Rastplatz für Tausende von Zugvögeln wurde dadurch anerkannt, dass er zum Ramsar-Feuchtgebiet erklärt wurde.