Schepenhuis, Mechelen
Fakten und Informationen
Das Schepenhuis von Mechelen ist ein Gebäude, in dem im Mittelalter die Schöffen der Stadt ihre Sitzungen abhielten. Es befindet sich am Rande des Grote Markts, zwischen diesem und der IJzerenleen, und gilt als das erste steinerne "Rathaus" Flanderns.
Im 13. Jahrhundert erlebte Mechelen aufgrund des florierenden Tuchhandels einen wirtschaftlichen Aufschwung. Infolgedessen wuchs der Bedarf an Gebäuden. Im Jahr 1288 wurde beschlossen, ein steinernes Gebäude für die Schöffenbank zu errichten, die bis dahin unter freiem Himmel tagte. Das Gebäude wurde zwischen 1374 und 1375 erweitert. Die Dekoration wurde unter anderem von André Beauneveu und Jan van Mansdale ausgeführt.
Die Inneneinrichtung umfasst einen bemerkenswerten Archivraum im Erdgeschoss. Dieser Raum, der früher Vierschaere hieß, hat eine bemerkenswerte Eichendecke. Im Inneren befinden sich 12 geschnitzte Balkzolen, die zwischen 1375 und 1378 von Herman Van Blankene und Jan van Lokeren geschaffen wurden. Das ursprüngliche Mobiliar ist nur im Flügel von 1374 erhalten geblieben. Es gibt Kreuzverstrebungen, die von steinernen Kragsteinen getragen werden, die zwischen 1377 und 1385 von Jan I. Keldermans geschaffen wurden. Der ursprüngliche Kamin und eine steinerne Podesttreppe wurden 1772 entfernt. Im Obergeschoss befindet sich eine Bibliothek, die früher der Sitzungssaal der Schöffen war. Der Kamin ist ein Werk von Andries Keldermans, mit einem Kaminaufsatz von Frans Sanders aus dem Jahr 1526. An der Nordwand befindet sich ein Fresko aus dem 16. Jahrhundert, das die Kreuzigung darstellt. Der Treppenturm stammt aus dem Jahr 1407.
Während der Herrschaft von Karl dem Kühnen wurde 1473 das Parlament von Mechelen im Schepenhuis eingerichtet. Dieses Parlament war das höchste Gericht der Niederlande. Im Jahr 1477 wurde es von Maria von Burgund aufgelöst. Philipp der Schöne beschloss, das Parlament unter dem Namen Grote Raad van Mechelen wieder einzurichten. Im Jahr 1616 zog der Rat in den ehemaligen Palast von Margarete von Österreich, ebenfalls in Mechelen, um.
Das Gebäude wurde später für verschiedene Zwecke genutzt. Zum Beispiel war hier von 1811 bis 1846 die städtische Akademie untergebracht. Ab 1852 diente das Gebäude als städtisches Museum. Am 1. November 1897 wurde es in ein Stadtarchiv und eine Stadtbibliothek umgewandelt. Während des Ersten Weltkriegs wurde das Gebäude schwer beschädigt. Es folgten mehrere Restaurierungskampagnen in den Jahren 1916-1917, 1932 und 1934-1938. Ab 2000 diente das Schepenhuis wieder als Museum. Im Jahr 2011 wurde eine Ausstellung mit Werken von Rik Wouters aus der Sammlung des Königlichen Museums der Schönen Künste eröffnet, während das Museum in Antwerpen renoviert wurde. Bis zur Beendigung dieser Arbeiten im Jahr 2017 blieb die Wouters-Sammlung im Schepenhuis.
Seit dem 9. September 2018 ist das Schepenhuis der neue Standort der Touristeninformation "Visit and UiT in Mechelen".
Steenweg 1MechelenMechelen 2800
Schepenhuis – beliebt in der gegend (entfernung vom objekt)
In der Nähe befinden sich unter anderem Attraktionen wie: Kathedrale von Mecheln, SS-Sammellager Mecheln, Royal Carillon School "Jef Denyn", Speelgoedmuseum.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche beliebten Attraktionen gibt es in der Nähe?
Wie kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin?
Busse
- Mechelen Schoenmarkt • Linien: 1 (2 Min. Fußweg)
Bahn
- Mechelen-Nekkerspoel (13 Min. Fußweg)
- Bahnhof Mechelen (19 Min. Fußweg)