Fakten über: Bishop-bowl
Eine Bischofsschale ist eine besondere Punschschale aus Fayence, die so gestaltet ist, dass sie einer Bischofsmütze ähnelt. Dieses reizvolle Tafelgeschirr war im 18. und 19. Jahrhundert in Dänemark und Schleswig-Holstein sehr beliebt. Die Schale diente dazu, ein populäres alkoholisches Getränk namens „Bischof“ zu servieren, das aufgrund seiner tiefvioletten Farbe, die an die Gewänder eines Bischofs erinnert, diesen Namen trägt. Die Beliebtheit dieses Getränks führte zur Schaffung dieser markanten Schalen, die häufig die Form einer Bischofsmütze oder sogar eines Bischofs selbst hatten.
Die Tradition der Herstellung von Bischofsschalen in Dänemark begann in der Fayence-Manufaktur Store Kongensgade in Kopenhagen, die 1722 als erste Fayence-Herstellerwerkstatt des Landes eröffnet wurde. Der klassische „Bischof“ besteht aus Rotwein, Pomeranze, gewöhnlicher Orange (sowohl Schale als auch Saft) und Zucker. Manchmal wird Rum hinzugefügt, um den Geschmack zu verfeinern und die Haltbarkeit zu verlängern. Rezepte für dieses festliche Getränk finden sich in vielen Kochbüchern des 19. Jahrhunderts.
Wenn Sie an diesen historischen Artefakten interessiert sind, können Sie frühe Bischofsschalen aus der Fayence-Manufaktur Store Kongensgade in der David-Sammlung in Kopenhagen und im Museum für Nationalgeschichte im Schloss Frederiksborg in Hillerød besichtigen. Auch das St. Annen-Museum in Lübeck zeigt Bischofsschalen eines Herstellers aus Schleswig. Das Museum Den Gamle By beherbergt eine besonders interessante Bischofsschale in Form eines sitzenden Bischofs, die um 1770 in Kellinghusen, Holstein, hergestellt wurde.
Im Jahr 1970 gab Dänemark sogar eine Briefmarke heraus, die eine Zeichnung einer Bischofsschale zeigt. Diese wurde vom Künstler Claus Achton Friis entworfen und unterstreicht die kulturelle Bedeutung dieses charmanten Stücks Geschichte.