Fakten über: Schokokuss
Ein Schokokuss, Schaumkuss bzw. eine Schwedenbombe ist eine Süßigkeit aus weichem Schaumzucker, der auf eine Waffel dressiert und mit Schokolade oder Fettglasur überzogen wird.
Bezeichnungen
In Westösterreich (Vorarlberg), in der Schweiz und in Deutschland war auch Mohrenkopf, in Deutschland auch Negerkuss verbreitet. Als Mohrenkopf ist regional allerdings auch ein anderes Gebäck bekannt. Schokokuss und (seltener) Schaumkuss kommen vor allem in Mittelwest- und Südwestdeutschland vor. In Österreich wird die Süßigkeit als Schwedenbombe bezeichnet und unter dieser Bezeichnung von Niemetz hergestellt. In der Schweiz werden auch die Bezeichnungen Choco-Köpfli bzw. Schoko-Köpfe verwendet.
Die Bezeichnungen Negerkuss und Mohrenkopf werden etwa seit Ende der 1970er Jahre wegen der rassistischen Konnotation der Ausdrücke „Neger“ und „Mohr“ im offiziellen Sprachgebrauch vermieden. Die Bezeichnung Mohrenkopf wird vereinzelt noch von herstellenden Unternehmen wie Dubler verwendet.
Nach deutschem, österreichischem und Schweizer Lebensmittelrecht ist die Bezeichnung Schokokuss (und vergleichbare Namen, die auf Schokolade hinweisen) nur für Produkte zulässig, die mit echter Schokolade überzogen sind, nicht mit Fettglasur.
Herstellung
Die Herstellungsverfahren variieren. Der gezuckerte Eiweißschaum, der manchmal mit Kakao und/oder Rumaroma versetzt ist, wird auf eine Waffel aufgebracht und mit Kuvertüre überzogen, bei einigen Produkten auch mit Fettglasur. Früher wurde der weiße Schaum dazu in die Überzugsmasse getaucht, wodurch er vor dem Umdrehen einen charakteristischen „Zipfel“ auf der Oberseite ausbildete. Im modernen Herstellverfahren wird die Glasur im Überzugsverfahren aufgebracht.
Varianten
Der Schokokuss ist in vielerlei Schokoladensorten erhältlich. Daneben gibt es noch weitere Produkte, die nach dem Überziehen mit Kokosraspeln, Krokantstreuseln oder Mandeln bestreut werden.
Eine vor allem bei Schulkindern beliebte Form des Verzehrs ist das Schokokussbrötchen, auch Matschbrötchen genannt, bei dem ein Schokokuss zwischen zwei Brötchenhälften zerdrückt wird. Um gesündere Ernährung zu fördern, wurde im Umfeld einzelner Schulen der Verkauf untersagt, was teils zu Schülerprotesten führte.
Auf Gemeindefesten und Kindergeburtstagen werden bisweilen Schokokuss-Wurfmaschinen eingesetzt, die meist selbst gebaut sind. Dabei muss mit einem Ball ein Auslöser getroffen werden. Bei einem Treffer schleudert eine Sprungfeder oder ein federgespannter Wurfarm einen Schokokuss in Richtung des Werfers. Dieser muss ihn dann mit der Hand oder dem Mund auffangen.
Foto: Fotograf: Frank C. Müller / CC BY-SA 2.5 / de.wikipedia.orgVerbreitung
In Deutschland werden jährlich ca. 1 Milliarde Schokoküsse verzehrt. International ist der Schokokuss ebenfalls verbreitet. In Israel ist der Schokokuss unter der Bezeichnung krembo, in Dänemark als flødebolle und in den Niederlanden als negerzoen bekannt.
Geschichte
Die ersten Schokoküsse sollen um 1800 in Dänemark hergestellt worden sein. Im 19. Jahrhundert entstanden in Konditoreien in Frankreich „Tête de nègre“, auf Deutsch „Negerkopf“, hergestellt aus einer baiserartigen Masse und einem Schokoladenguss. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es sie auch in deutschen Konditoreien.
1920 begann Mayer Junior in Bremen mit der Fertigung dieser Spezialität in Deutschland und fertigt sie bis heute in kleinen Chargen. Aus der 1890 gegründeten Konditorei von Edmund Niemetz in Linz wurde 1930 die Süßwarenmanufaktur Walter Niemetz. Hier wurde 1926 die Schwedenbombe entwickelt, so benannt nach einem aus Schweden stammenden Mitarbeiter.
In den 1940er Jahren stellte die Firma Köhler eine Variante des Schokokusses her, Köhler’s Wunder-Mohren-Tüte. Es waren Hörnchen mit einer Füllung aus Köhlerküssen, und in der Waffel waren kleine Überraschungen versteckt. Die Massenproduktion in Deutschland begann um 1950.
Nährwert
Ein großer Schokokuss (Herstellerangaben zu Super Dickmann’s) wiegt 28 g und enthält 3,0 g Fett, 0,8 g Eiweiß und 18,8 g Kohlenhydrate. Der Brennwert pro Portion (1 Stück) beträgt 444 kJ (106 kcal), entsprechend 1,8 KHE, bzw. 1,5 BE.
Nährwertangaben eines Schokokusses in Tabellenform:
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