Fakten über: Fastelavn
Fastelavn ist eine lebhafte Karnevalstradition, die in Nordeuropa gefeiert wird, insbesondere in Ländern wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Island und den Färöer-Inseln. Obwohl sie ihre Wurzeln im römisch-katholischen Karneval hat, hat sich Fastelavn besonders nach der Reformation, als Dänemark protestantisch wurde, eigenständig entwickelt. Die Feierlichkeiten finden in der Woche vor der Fastenzeit statt und erreichen ihren Höhepunkt am Fastnachtsdienstag, dem Tag vor Aschermittwoch. Jedes nordische Land hat seine eigene Version der Festlichkeiten, etwa Fettisdagen in Schweden und Öskudagur in Island. In Dänemark ist der Tag als Fastelavnsdag bekannt.
Ein besonderer Höhepunkt von Fastelavn besteht darin, dass Kinder sich verkleiden und von Tür zu Tür gehen, um Lieder zu singen und Süßigkeiten zu sammeln, ähnlich wie beim Halloween-Trick-or-Treating. Der Tag ist voller unterhaltsamer Aktivitäten für Kinder und Familienspiele. Der Begriff „Fastelavn“ stammt aus dem Alt-Dänischen und Mittelniederdeutschen und bedeutet „Fastenabend“ oder der Tag vor der Fastenzeit, mit ähnlichen Wörtern in anderen germanischen Sprachen.
In Norwegen wird Fastelavn mit Karnevalsumzügen, Maskenbällen und Veranstaltungen gefeiert, die von den prunkvollen Feierlichkeiten im Paris des 19. Jahrhunderts inspiriert sind. Eine traditionelle Aktivität namens slå katten af tønden, oder „die Katze aus dem Fass schlagen“, beinhaltet das Zerschlagen eines mit Süßigkeiten gefüllten Fasses. Die Person, die das Fass zerschlägt, wird zum „Katzenkönig“ oder zur „Katzenkönigin“. Eine weitere beliebte Leckerei ist der Fastelavnsbolle, ein süßes Brötchen, das sowohl in Dänemark als auch in Norwegen genossen wird.
Eine weitere kuriose Tradition ist das fastelavnsris, bei dem Kinder ihre Eltern am Fastelavnssonntag spielerisch mit dekorierten Zweigen schlagen. Obwohl sogenannte große Fastelavn-Umzüge in Dänemark seltener geworden sind, waren sie früher ein bedeutender Teil der Feierlichkeiten. Ledige Erwachsene verkleideten sich in Kostümen und besuchten Häuser, um Essen und Geld zu erbitten. In Küstengemeinden gab es sogar Bootsprozessionen, bei denen geschmückte Boote durch die Straßen für wohltätige Zwecke geschoben wurden.